SAADET
TÜRKKÖZ. MARMARA SEA. INTAKT CD 061
Turkish vocalist and now
a resident of Zurich, Switzerland, Saadet Turkoz aligns her talents
with members of the Euro-Jazz scene and American guitar whiz Elliot
Sharp for a series of duets on Marmara Sea. Enamored with appealing
artwork, featuring abstract color photographs, text and lyrics, Ms.
Turkoz vocalizes and chants through a mixed bag of Turkish folks songs,
poems, love songs, a traditional ÒKazakhÓ wedding ceremony amid other
indigenous themes. And while the artist possesses a crystalline voice
and an altogether impressive vocal range, some of these duets simply
seem to clash as the proverbial oil and water analogy takes it toll
and detracts from the overall effect. On the predominately cacophonous
duets with electric guitarist and EFX expert Elliot Sharp, we are treated
to an assortment of oscillating crosscurrents and digital loops in concert
with Ms. TurkozÕ plaintive cries and sonorous incantations. However,
the vocalistÕs duets with cellist Martin Schutz, saz, Ud performer Burhan
Ocal and the great bassist Joelle Leandre lend a bit more to the believability
factor; although, at times, even some of these pairings present a few
sonic conflicts. Basically, this reviewer would welcome an opportunity
to hear Ms. Turkoz performing within a more appropriate context as Marmara
Sea dutifully highlights here magnificent vocal gifts. Otherwise, the
counterbalancing improvisations do little more than provide atonal qualities
to the artistÕs often captivating renderings of ethnocentric themes
and motifs.
Glenn Astarita, All About Jazz.
Licensed with permission from AllAboutJazz.com. Copyright © 2001 All About Jazz and Glenn
Astarita
Beste
CD des Jahres 2000
Wenn schon immer von Fusion und neuen Verbindungen die Rede ist,
dann darf dieses neue Album der kasachisch-türkischen Sängerin
Saadet Türköz nicht fehlen. Dann hier wird mit dem traditionellen
Material wirkliche Neues gemacht. Die gewaltige Stimme der Sängerin
verbindet sich mit dem Gitarristen Elliott Sharp, dem Oud- und Sazspieler
Burhan Öcal, dem elektrischen Cellisten Martin Schütz und
der Kontrabassistin Joëlle Léandre zu sparsamen, aber eindrücklichen
und innovativen Duos. Saadet Türköz schöpft aus einem
inneren Reichtum, aus der Erinnerung. Die traditionellen Lieder aus
der Türkei, aus Aserbaidschan und Kasachstan sind aber lediglich
Ausgangspunkte für tiefer schürfende Stimm- und Klangreisen,
für bewegende und faszinierende Improvisation. Und dazu ist das
hervorragende Cover, gestaltet mit Videostills von Pipilotti Rist, eine
schöne Überraschung.
Richard Butz, Die WochenZeitung, WoZMusic2000/2, November 2000
Von der Tradition zur Improvisation, vom Osten in den Westen
Liegt das Marmarameer im Seefeld?
Dass
die 39-jährige Sängerin mit «Marmara Sea» nun eine Platte in der kleinstmöglichen
Gruppe vorlegt, ist kein Zufall: Das Duo, als gläserne Form, welche
die minutiöse Nachvollziehbarkeit ihrer einzelnen Elemente begünstigt,
behagt ihr. Saadets sparsame Duos sind das Gegenteil des «Wall Of Sound»,
eine filigrane Umsetzung von Klängen, die in ihrem Inneren entstehen,
in ihrer Intuition, wie Saadet sagt, nicht in ihrem Kopf. Oft tritt
sie freilich allein auf, zu dritt mit Möslang-Guhl, oder sie spielte
mit ihrem Trio Urumtchi, dem der Schlagzeuger Fredy Studer und der im
Juni überraschend verstorbene Werner Lüdi angehörten. Improvisation
ist authentischer Im Duo hat Saadet Türköz aber häufig gearbeitet: zum
Beispiel mit Martin Schütz und Elliot Sharp, die beide auf «Marmara
Sea» vertreten sind, mit Lüdi (sax), Jacques Widmer (dr), Pascal Schaer
(tb) und Mich Gerber (b). Vom eingeprobten Programm zog es Saadet immer
mehr zur Improvisation, die sie mit dem Erzählen einer Geschichte vergleicht.
Improvisation ist für sie eine authentischere Form als die traditionellen
Lieder, weil sie mehr aus der Sängerin selbst entstehe, also von einem
persönlicheren Hintergrund her. Die Schöpfung ex tempore ist das eine,
zum anderen interpretiert die Sängerin traditionelle Lieder aus der
Türkei und aus Ost-Turkestan. Konservatorische Absicht liegt ihr dabei
fern: Ihre «Traditionals» sind keine Folklore: «Ich singe die Lieder
nicht gemäss der Überlieferung, sondern wie ich sie mir eingeprägt habe.»
Sie arbeite mit Erinnerungen, aus denen sie nach Gefühl auswähle. Das
Gefühl beeinflusst die Sprachwahl und die Sprachwahl den Charakter der
Stücke: Das Kasachische erinnert Saadet an die Generation ihrer Eltern,
es vermittelt ihr eine archaische Grundstimmung. Diese Sprache habe
mit dem Abschied von der verlorenen Heimat zu tun, die Saadet nie gesehen
hat. Das Kasachische symbolisiere diesen Schmerz. Das Überlieferte bildet
für die Sängerin jedoch bloss den Ausgangspunkt, woher sich ihre eigenen
Vorlieben entwickelt haben. Dieser Weg sei ein unvorhersehbares Abenteuer,
er fasziniert sie. Barkol Ð Urumtchi Ð Lahore Ð Istanbul Ð Ostschweiz
Ð Zürich Saadet Türköz' Eltern gehören zu den Kasachen, die 1940/41
vor dem politischen Druck des nationalistischen China auf die als Nomaden
lebenden Turkvölker der Kasachen, Uiguren und Kirgisen aus Ost-Turkestan
(Autonome Uigurische Region) flohen. Im Osten Chinas, nahe der Grenze
zum heutigen Kasachstan und zur Mongolei, aufgebrochen, erreichten ihre
Mutter und ihr Vater 1942 Indien Ð nach einer mehr als ein Jahr dauernden
Flucht, auf der sie durch Tibet zogen und den Himalaja überwanden. Viele
der geflüchteten Kasachen kamen der Strapazen wegen auf der Flucht und
in Indien um. Als Muslime wurden sie bald ins neu gegründete Pakistan
gedrängt. Die Eltern zogen 1953 in die Türkei weiter, nachdem dieses
Land ihnen die Staatsbürgerschaft zugesprochen hatte. In Mittelanatolien
erhielten sie ein einfaches Haus und etwas Ackerland. 1954 zogen sie
nach Istanbul, wo Saadet Türköz 1961 als mittleres von sieben Geschwistern
geboren wurde und zweisprachig aufwuchs: Kasachisch sprach die Familie,
Türkisch sprach man draussen. «Die Kasachen leben, obwohl sie mittlerweile
50 Jahre in der Türkei sind, auch in Istanbul in ihrer eigenen Gemeinschaft.
Dadurch bewahren sie mehr oder weniger ihr Brauchtum.» Die Musik spielt
dabei eine wichtige Rolle: «An den Familienfesten oder wenn Jugendliche
zusammenkamen, wurde gesungen. Weil ich schlecht war im Auswendiglernen,
habe ich schon damals improvisiert. Als Jugendliche schrieb ich oft
meine Gefühle in Gedichtform auf.» Die Gedichte habe sie auf Türkisch
geschrieben, ihr Kasachisch reiche bloss für die Verständigung im Alltag.
Langsam hineingewachsen Um eine neue Kultur kennen zu lernen, besuchte
Saadet 1980 ihre Schwester in der Ostschweiz und blieb. «Europa war
für mich nicht exotisch. Durchs Fernsehen erfuhren wir viel, wir erhielten
Postkarten von meiner Schwester: Alles war grün, Ziegen und Schafe,
eine Idylle. Mit der Sprache hatte ich keine grossen Schwierigkeiten,
nur die Mentalität war anders. Im ersten Jahr habe ich die Familie vermisst.
Allein zu wohnen, war mir fremd.» Saadet kam bald in Kontakt mit Künstlerinnen
und Künstlern, etwa mit Muda Mathis von Les Reines Prochaines. Mit ihr
stand sie 1984 in der St. Galler Grabenhalle zum ersten Mal auf einer
Bühne: für George Gershwins Lied «Summertime». «Ich war weit davon entfernt,
an eine musikalische Zukunft zu denken. Ich bin langsam hineingewachsen.»
Nach Stellen in sozialen und therapeutischen Berufen, als Übersetzerin
im Asylbereich und freiem Journalismus füllt die Musik seit den frühen
neunziger Jahren Saadets Leben mehr und mehr aus. Lange habe sie zwar
eher an eine Beschäftigung mit klassischer Musik gedacht, jedoch: «An
einer Hochzeit in Köln sollten die Gäste etwas zur Feier beitragen.
Meine Schwester kündigte überraschend an, dass ich singen würde. Ich
war unvorbereitet, stand aber auf und improvisierte. Die Leute verlangten
nach immer mehr Zugaben. Seitdem gelte ich in jenem Kreis als kasachische
Opernsängerin.» Vom Hinterhof nach Hamburg Damals habe sie gemerkt,
dass sie schöpferisch tätig sein müsse, «damit aus meiner eigenen Kraft
etwas entsteht». Ein Hinterhoffest vor zehn Jahren in Zürich war ein
weiteres Schlüsselerlebnis. Darauf traf die erste Anfrage für ein Konzert
ein, es folgten ein Tanztheaterprojekt, ein Solokonzert in Hamburg,
die erste CD («Kara toprak», 1994, Amori, Lausanne). Sie habe nachzuforschen
begonnen, was mit ihrer Musik möglich sei, und in der Schweiz Parallelen
zu ihrer Liebe zur Improvisation gesucht. So sei sie zur improvisierten
Musik gekommen, habe Kontakte geknüpft zur Werkstatt für Improvisierte
Musik in Zürich. «Die Frage war für mich, ob ich diese Art von Improvisation
mit meiner Musik verbinden könne. Ich glaube, dass es möglich ist.»
Dass Saadet Türköz den richtigen Schluss gezogen hat, belegt die vorliegende
CD.
Raphael Zehnder, Music Szene, Schweiz. http://www.music-scene.ch/
Volksmusik und Jazz
Seit den Anfängen des Jazz gibt es sie, die Versuche zur Annäherung
an die Volksmusik aus aller Welt. Historisch betrachtet, standen wenige
Glückstreffer unzähligen Misserfolgen gegenüber. Immer häufiger gibt
es jedoch aus diesem Gebiet für Grenzgänger Erfreuliches zu berichten.
Gerade in der Schweiz, wo zahlreiche Kulturen aufeinander prallen, scheinen
Fusionsversuche beliebt zu sein. Von den unzähligen Experimenten, die
uns in Form von CD in den letzten Monaten erreicht haben, scheinen uns
drei besonders gut geglückt zu sein. Alle haben sie ein gemeinsames
Merkmal. Sie alle zentrieren sich um eine Persönlichkeit, die sich in
beiden Welten zu Hause fühlt
Gar keine Annäherung an die traditionellen Musik ihrer Heimat sucht
bei ihren Experimenten die türkischstämmige Sängerin Saadet Türköz,
die bereits seit 1980 in der Schweiz wohnt. Die poetischen türkischen
und kasachischen Volkslieder singt sie nicht in traditioneller Weise,
sondern so, wie sie sich daran erinnert. Ihre aus dem Free-Impro-Bereich
stammenden Duopartner (die Bassistin Joëlle Léandre, der Cellist Martin
Schütz und der Gitarrist Elliott Sharp) gehen denn auch kaum auf die
Vorlagen ein, sondern stellen einen eigenständigen Kontrapunkt dagegen.
Nur gerade der Wahlschweizer Burhan Ö$gcçal scheint sich an die Originale
anzulehnen. Ein reizvolles, spannendes Konzept, bei dem die Gefahr der
Anbiederung schon gar nie aufkommt.
Nick Liebmann, Neue Zürcher Zeitung, 19. Oktober, 2000
Drei Frauen-Drei Stimmen:
Madonna, Saadet Türköz, Shirley Bassey
Die kasachisch-türkische
Zürcherin legt 16 Stücke vor, die sie mit Grössen der
freien und impoviiserten Szene eingespielt hat. Der Gitarrist Elliott
Sharp, die Bassistin Joëlle Léandre, der elektrische Cellist
Martin Schütz und der Oud- und Saz-Spieler Burhan Oecal gingen
der Sängerin bei ihren Improvisationen zur Hand. Ausgangspunkt
von Saadet Türköz' Reisen ins Innere sind traditionelle Lieder
aus der Türkei, aus Aserbaidschan und Kasachstan. Aus der Erinnerung
bearbeitet sie sie neu. Die Stücke als Folklore vorlagengetreu
wiederzugeben, interessiert Saadet Türköz nicht, hätte
zu wenig mit ihr selbst zu tun. Die Kleinformation mit ihrem transparenten
Sound und den überschaubaren Strukturen, bietet ihrer Stimme den
nötigen Raum zur Entfaltung. Enstanden ist eine hypnotische Platte,
die gleichzeitig zum Schwelgen einlädt und das Gehör anregend
irritiert. Die Hülle schmücken Videostills von Pipilotti Rist.
Raphael Zehnder,
Basler Zeitung, 3. November, 2000
Die kasachisch-moslemischen Eltern von Saadet Türköz waren
1939/40 von der chinesischen Integrationspolitik aus Ost-Turkistan nach
Pakistan geflohen. 1953 zogen sie 'heim in Reich' in die Türkei,
1961 kam ihre Tochter Saadet in Istanbul zur Welt. Nach einem Besuch
ihrer Schwester in der Schweiz blieb die jünge Sängerin in
Zürich hängen. Aus Amateurauftritten an Hochzeiten als 'kasachische
Opernsängerin' entwicketle sich Anfang der 90er Jahre eine professionelle
Karriere, zuerst nur mit traditionellem Repertoir, zunehmend aber mit
abenteurlustigen Kontakten zur Zürcher WIM, die Mit Duetten mit
Jacques Widmer oder Michel Geber, mit Möslang/Guhl oder 'Urumchi',
einem Trio mit Fredy Studer und Werner Lüdi (RIP), führten.
Auf Marmara Sea (Intakt CD 061) singt Saadet Türköz in Türkisch
und Kasachisch klassische und traditionelle Stoffe und Volkslieder über
die Romeos und Julias à la Turk. Aber auch eigene Lyrics, zu
denen sie extemporirt und dabei die obligatorische Melancholie des Traditonellen
expressiv überschreitet. Aber was heisst schon Tradition? Die Sängerin
lässt sich begleiten von keinen geringeren Duopartnern als Joëlle
Léandre am Kontrabass, Martin Schütz am Cello, Elliott Sharp
an der Gitarre udn Burhan Öçal an der Ud, die jeweils zusammen
mit Türköz absolut untraditionellle Musiken ad hoc erfinden.
Zu den Texten in den Liedern werden dadurch ganz neue, unprogrammierte
Gefühlswerte frei gesetzt. Die Songs sind plötzlich keine
nostalgietriefende Zitate mehr from days of old dort hinten in der Türkei,
sondern Statements einer Europäerin von heute.
Bad Alchemy,
37, Januar 2001
«Etre enfant du voyage
ça marque, c'est un peu comme une chanson qui vous colle à
la peau.» Présentant ainsi son premier album solo sous
le label lausannois Amori, Saadet Türköz donnait des pistes
pour mieux apprécier l'émotion intense au fond de voix,
et aussi pour comprendere ses références aux traditions
anatolienne , kazakes, ouzbeks, azerbaidjanaises et surtout turques.
Dans ce nouvel album très épuré, la chanteuse (qui
habite à Zurich depuis 1980) affirme en plus son urbanité
et son lien avec l' Occident en dialoguant tour à tour avec Elliott
Sharp, Joëlle Léandre, Burhan Öçal et Martin
Schütz. Entre tradition et avantgardisme, un mariage très
réussi.
P.-Y.B.,
24 heures. Lausanne, 22. Dezembre, 2000
La progettualità musicale
sottesa a questa uscita discografica della Intakt Records non può essere
compresa senza un breve accenno alla vicenda umana e familiare di Saadet
Türköz. I genitori, appartenenti all'etnia kazakha - la cui terra d'origine
è il Turkestan orientale, situato nella zona compresa fra i monti Altai
e la frontiera mongola - dopo una lunga migrazione, iniziata nel 1939
sotto la pressione del nazionalismo cinese, durante la quale attraversarono
il Tibet, l'India e il Pakistan, si stabilirono a Instabul, dove, nel
1961, diedero i natali a Saadet.
Di qui l'ampiezza del repertorio
(comprendente tanto i canti folklorici e classici provenienti dalla
Turchia, dall'Anatolia e dall'Azerbaijan quanto quelli interpretati
nelle cerimonie nuziali e nelle più importanti fasi della vita del popolo
kazakho) appreso, sin dalla tenera età, dalla cantante; repertorio già
in parte documentato con un ottimo CD in solitudine (Kara Toprak, pubblicato
in Svizzera, ove la Türköz si è trasferita nel 1981, dall'etichetta
indipendente Amori) esso è qui ulteriormente arricchito dai suggestivi
colori forniti da Martin Schütz, Elliott Sharp, Joëlle Léandre, Burhan
Öçal.
Di fondamentale importanza
è l'apporto di tali musicisti, non riducibile a una partecipazione estemporanea:
il sodalizio della Türköz con Schütz e Sharp, in particolare, dura da
diversi anni (recentissimo è l'ennesimo tour con il polistrumentista
newyorkese). Decisiva, per la riuscita di questi incontri, è, infatti,
l'intelligenza (non solo musicale) con cui gli strumentisti captano
- forti di una lunga pratica improvvisativa, aperta al confronto con
le culture più disparate - lo spirito che pervade ogni brano, cantato
e strutturato secondo modalità estranee alla cultura occidentale. Va
notato, innanzitutto, il lirismo delle arcate con cui il contrabbasso
di Joëlle Léandre asciuga le lacrime della distanza amorosa (nell'iniziale
"Aksam oldu") e dei pizzicato che, nella quindicesima traccia, sublimano
la sofferenza per la perdita dei mariti e dei figli caduti in guerra,
cantata con grande trasporto emotivo, ma senza alcuna compiaciuta sensiblerie.
Anche la stridente sonorità
del violoncello amplificato di Martin Schütz accompagna in modo appropriato
l'espressiva voce della cantante, fugando qualunque tentazione di facile
world music: il misurato rumorismo di "Tüsüm" diventa delicata puntuazione
in "Marmara Deyesi", così da porre in risalto gli appassionati e dolenti
vocalizzi che evocano luoghi, suoni e altri ricordi d'infanzia.
Né meno intensa è l'empatia
dei cinque duetti in cui - forse "facilitato" dai limiti imposti dalla
"forma-canzone" - si inserisce Elliott Sharp, avvalendosi della notoria
padronanza degli effetti elettronici. Il sapiente uso delle pause e
l'ambigua intonazione di Saadet, accostati alle manipolazioni sottilmente
allucinatorie del chitarrista, infondono al canto turco e azerbaijano
della quarta e della settima traccia una sfumatura di irrazionale e
allarmata inquietudine, per nulla incongrua, ma, anzi, perfettamente
sintonica con il clima psicologico che caratterizza i testi. Più decorative,
ma comunque originali, le soluzioni timbriche scelte da Sharp per accompagnare
la vocalist in un sognante canto d'amore kazakho.
Alla matrice prettamente
folklorica si attengono, invece, i brani che vedono la Türköz affiancata
da Burhan Öçal, virtuoso dell'oud e del saz: ulteriori testimonianze
di una realtà musicale - e, prima ancora, umana - saldamente radicata
nelle origini, ma proiettata, senza indulgere a esotizzanti omologazioni
"di tendenza", verso un futuro auspicabilmente fecondato dal pacifico
- non colonialistico né altrimenti "interessato" - incontro fra culture
eterogenee.
Valutazione: * * * *
Ermes Rosina, All About
Jazz, Italia
http://wwww.allaboutjazz.com/italy/reviews/R0601_003_it.HTM
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