INTAKT RECORDS – CD-REVIEWS

GÜNTER BABY SOMMER. DEDICATIONS. HÖRMUSIK IV
Intakt CD 224 / 2013

 


Seit Mingus einen Nichtzuhörer mit "Shut the fuck up, an' listen!" anfuhr, ist Jazz ein anderer geworden, zu einer 'Hörmusik', die das Tanzen in den Kopf verlegt. GÜNTER BABY SOMMER nannte seine Soloeinspielungen kontinuierlich Hörmusik: 1979 erstmals auf Amiga, 1983 auf nato, Sächsische Schatulle. Hörmusik III 1993 dann schon auf Intakt. Ebenda erscheint mit Hörmusik IV - Haupttitel Dedications (Intakt CD 224) sein autobiografisches Statement zum Jubeljahr - heuer wird Sommers 70. gefeiert. Er beginnt natürlich mit 'Von Baby zu Baby', einer Hommage an seinen Taufpaten Baby Dodds. Dem folgen als Gruß und mit Dank '2 Besen für Philly Joe' (Jones), 'Klangstücke für Pierre' (Favre), 'Art Goes Art' (Blakey), 'A Letter to Paul' (Lovens), 'Harmonisches Gerassel für Han' (Bennink), 'Ed Blackwell' und 'Von Max für Max' (Roach). Von jedem nimmt er etwas Typisches und formt und summiert daraus sich selbst, sein Set, sein Spiel, voilà: 'Selfportrait'. Von Dodds vier mal vier Viertel, aber schon auch über Woodblocks gestreut. Von Jones die Besen, um ihnen mit anfeuernden Rufen die Sporen zu geben. Von Favre die Gongs, klangfarbmelodisch mit Hang-Dingdong und Konzert-Toms-Tamtam abgerundet. Blakey wird ein feierlicher Empfang in teutschen Landen bereitet, mit Paukenrollern, Okarina, Muschelgeraschel und Schalmeien, um zuletzt dessen hard-boppige Mitbringsel auszuprobieren. Lovens hallt wider im Scheppern mit Küchengeschirr und Filmbüchsen und in 'singenden' Metallscheiben. Bennink wird mit Gerassel von Kugeln, die an Stielen befestigt sind, Singsang und Xylofon als afrikanischer Zauberer gefeiert. Für Blackwell erinnert Sommer noch einmal an das Vorher, bevor er über die Becken alle möglichen Changes zischen ließ. Und von Roachs Snare und Beckenblitzen hallt eine gewisse Militanz nach, der Sommer bis hin zu seinem Komeno-Projekt und im Anschlagen der Freiheitsglocke die Treue hält. Hatte Sommer bis dahin schon mehrfach vokalisiert und rezitiert, zuletzt die programmatischen Titel von Roachs Alben, so ist das betrommelte 'Selbstporträt' ihm als sächsische Eloge von einem Verehrer ganz auf den Leib geschrieben und in den Mund gelegt. Der entspre­chend byzantinisch-chloroformisch, hebräisch-imperialisch, gotisch-objektivisch, griechisch-mixturalisch und amphidialektisch das Quadrat der Hypokonfuse off die beeden Katheder setzt, um es mal hobble-fränkisch auszudrücken. So shut the fuck up, an' listen!
Rigo Dittman, Bad Alchemy 78, 2013

 

 

Ö1. ORF, Spielräume
Donnerstag, 22. August 2013, 17:30
Musik aus allen Richtungen mit Andreas Felber.
70 Jahre Günter "Baby" Sommer

Er nennt sich "Baby" und ist altersmäßig doch schon ein Großvater. Am 25. August begeht mit Günter "Baby" Sommer einer der profiliertesten Improvisationsmusiker der ehemaligen DDR seinen 70. Geburtstag. Der aus Dresden stammende Schlagzeuger, der u.a. als Mitglied des "Zentralquartetts" Geschichte schrieb und zudem seit vielen Jahren Nobelpreisträger Günter Grass auf dessen Lesungen begleitet, demonstriert seine ökonomische, vielfärbige Perkussionistik aktuell im Rahmen der Solo-CD "Dedications", die Hommagen an Kollegen von Baby Dodds bis Han Bennink enthält.

Musikliste
Titel: Von Baby zu Baby
Titel: 2 Besen für Philly Joe
Titel: Klangstück für Pierre
Titel: Ed Blackwell
Titel: Harmonisches Gerassel für Han
Komponist/Komponistin: Günter Baby Sommer
Album: DEDICATIONS. Label: Intakt Records CD 224

 

 

Ulrich Steinmetzger, Freie Presse, Chemnitz, 14. August 2013

Ulrich Steinmetzger, Leipziger Volkszeitung, 3.8.2013

 

 

Der Schlagwerker Günter Baby Sommer feiert 70. Geburtstag. Ohne Sommers Puls und Formwillen wäre der Jazz in Deutschland Ost nicht das, was ihn als besonders eigenständige europäische Ausprägung des ursprünglich afroamerikanischen Idioms auszeichnet. Mit dieser Solo-CD hält der Dresdner perkussive Rückschau. In acht Stücken erweist Sommer Meistern seines Instrumentes, die ihn geprägt haben bzw. die er besonders verehrt, seine Reverenz. Eröffnet wird der Reigen mit einer Hommage an Baby Dodds; darin verrät Sommer, wie sich aus seiner Begeisterung für den Altvorderen sein eigener Spitzname herleitet. Hier wie in den Beiträgen zu Philly Joe Jones, Pierre Favre, Art Blakey, Paul Lovens, Han Bennink, Ed Blackwell und – besonders ausführlich – Max Roach fesselt Sommer den Hörer mit einer blitzgescheiten Durchdringung der spezifischen Stilistik des jeweils Geehrten mit der Sommer'schen, klar strukturierten, rhythmisch virtuos jonglierenden Klangsprache, die äußerst melodisch ist. Das hat mitunter minimalistische Anmutung. Neben dem Drum Set erklingen gestimmte Toms, Gongs und Stabspiele, aber auch eine Okarina und eine Schalmei kommen zum Einsatz, und immer wieder ergänzt Sommer mit stimmlichem Einsatz die durchstrukturierte Textur. Selbst wo er auf reinen Geräuscherzeugern spielt, ist die Musik von spannendem motivischem Fluss. Unumwunden großartig ist das und kein bisschen langweilig. Nur beim letzten Stück, dem Selbstporträt, fragt man sich, ob die Sprechstimme des Meisters mit den surrealistischen Textspielereien wirklich auf der Höhe dieser sonst so herausragenden Musik ist.
Thomas Fitterling, Rondo, 10.08.2013

 

 

Günter "Baby" Sommer: 70
"Wir machen das hier doch nicht zum Spaß", witzelte der Bassist Barre Phillips vor zehn Jahren auf der Bühne im Schloss Elmau. Sein Schlagzeugkollege Günter "Baby" Sommer hatte gerade ein bezauberndes Solo auf der Holzschlitztrommel gespielt und Phillips meinte nun, das betuchte Publikum könne die Löcher und Schlitze in der kastenförmigen Trommel doch nützen, um Geldstücke, Banknoten oder auch Auto- und Hausschlüssel zu hinterlassen. Den improvisierenden Musikern käme eine Finanzierungsspritze jedenfalls sehr gelegen. Phillips war damals im Trio mit Sommer und dem Posaunisten Conny Bauer unterwegs, eine Erinnerungstour an den 2002 verstorbenen Bassisten Peter Kowald.
Das Trio mit Sommer und Kowald war eines von Bauers herausragenden Projekten gewesen, die gemeinsame CD "Between Heaven And Earth" wurde beim Schweizer Intakt-Label veröffentlicht. Ein anderes hatte Bauer 1984 für einige Jazz-Musiker aus der DDR in Paris angeschoben, so kam es zur Produktion der LP "Günter Sommer Et Trois Vieux Amis: Ascenseur Pour Le 28" und zur offiziellen Gründung eines Quartetts, das in diesem Jahr auf großer Jubiläumstour ist: das Zentralquartett mit Bauer, Ernst-Ludwig Petrowsky, Ulrich Gumpert und "Baby" Sommer. Besonders bei deren Konferenzen ging es bereits in den 1970er-Jahren hoch her - man soff, man redete viel, man stritt auch und man genoss die Freiheit, die die Musik bot. Man warf sich Hausnummern zu ("Kennst Du die Stelle, wo der Pianist sich verspielt?"), hörte sich dann das Stück an und ging später noch zusammen proben. Bauer und Sommer wohnten damals nebeneinander in der Christburger Straße in Prenzlauer Berg und Petrowsky hatte sein Haus weit draußen in der Einflugschneise vom Flughafen Schönefeld. Dort traf man sich abwechselnd zu der jeweiligen "Conference at" Baby, Conny oder Luten. Am 25. August wird Günter "Baby" Sommer 70 Jahre alt, sein Berliner Geburtstagskonzert wird er am 3. September in der Urban Spree Galerie spielen. Zusammen mit Uli Gumpert führt er dann die gemeinsame CD "Das Donnernde Leben" auf.
Jazzthing News, 33. Woche, 15.8.2013

 

 

Frank von Niederhäusern, Kulturtipp, Zürich, 7. August 2013

 

 

Michael Ernst, Dresdner Neueste Nachrichten, 24. August 2013

 

 

Christiph Merki, Tages-Anzeiger, Zürich, 6. September 2013

 

 

Magnífico CD Dedications – Hörmusik IV, el homenaje del baterista Günter Baby Sommer que dedica a los bateristas que han tenido un papel más destacado en su música. La lista incluye a Ed Blackwell, Max Roach, Art Blakey, Baby Dodds y Philly Joe Jones, junto a los que están los europeos Pierre Favre, Han Bennink y Paul Lovens. Junto con ellos va una declaración de amor al jazz. En esos ocho temas más un autorretrato emplea un kit con elementos que va variando de tema a tema. A una gran colección de elementos percusivos se añaden instrumentos de viento (la ocarina entre ellos), y su voz. Con ella relata parte de su historia, de sus inspiraciones como músico. El mayor acierto de esta grabación en solitario es mostrar la fabulosa capacidad de Günter Baby Sommers para que cada una de sus composiciones remita al músico que la inspira – al que está dedicada. Entre estas aproximaciones, recomendables de la primera a la última, destaca especialmente la dedicada a Art Blakey ("Art Goes Art") en la que surge una melodía sencilla de carácter folclórico, casi medieval, que por momentos trae a la memoria sonora la figura del gran Albert Ayler. Un homenaje fantástico, toda una lección de baterismo y jazz.
Pachi Tapiz, Tomajazz, Spain, Septembre 6, 2013

 

Thomas Fitterling, Jazzpodium, September 2013, Deutschland

 



Reiner Kobe, Jazz 'n' More, September/Oktober 2013, Schweiz

 

Klaus Hübner, WESTZEIT Nr. 9, September 2013, Deutschland

 

Stefan Pieper, Jazzthetik, September/Oktober 2013, Deutschland

 

Artikel zum 70.Geburtstag von Günter Baby Sommer, Oliver Schwerdt, Jazzpodium, September 2013, Deutschland

 



KOB, Südkurier, 16. August 2013, Deutschland

 



Ulrich Olshausen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. September 2013, Deutschland

 

Donner, Freiheit, Widerspruch
Ulrich Gumpert und Günter "Baby" Sommer

Vor einer Woche wurde Günter "Baby"Sommer 70 Jahre alt, seit über vier Jahrzehnten spielt der Drummer jetzt schon mit dem Pianisten Ulrich Gumpert zusammen. Das Zentralquartett ist ihre noch bestehende Großformation, auf das Duo kommen die beiden immer mal wieder zurück, jüngst erst bei der opulenten Geburtstagsfeier auf Sommers Landsitz.
Die Urban Spree Galerie beherbergt jetzt den Konzertflügel des Jazzkeller 69 e.V., zur Einweihung des neuen Spielortes spielen Gumpert und Sommer Stücke von ihrem jüngsten Album "La Paloma" (Intakt). Ulrich Gumperts "Lament for J.B.", dem 2009 verstorbenen Dramatiker Jochen Berg gewidmet, erinnert an die Stimmung alter LPs des Labels Impulse, das der Pianist so mag.
In seinen Zwischenmoderationen erläutert Sommer, wie es dazu kam, dass die beiden nach einer originären Mischung aus amerikanischem Jazz und Thüringer Liedgut klingen. Mit seiner Bearbeitung von "Es fiel ein Reif" taucht Gumpert tief in "teutsche Lande" ein. Unbändig die lustvolle Energie, die beide in großem Bogen entladen. Unerschöpflich die Freiheit, die sie auf der Bühne leben. Jeder Atemzug etwas Eigenes, hier eine edle Melodie, dort ein Blues: Widersprüche beleben. Ein verpatzter Einsatz bringt die beiden Herren nicht aus der Ruhe. "Two for Funk" zelebriert die gemeinsame Liebe für den Blue-Note-Sound, "Preußische Elegie" das kompositorische Talent Gumperts. Ein bewegendes Duo mit der Kraft eines Orchesters und überschäumender Freude am gemeinsamen Spiel.
Christian Broecking, www.tagesspiegel.de, 5. September 2013, Deutschland

 

 



Thierry Quénum, Jazzman/Jazzmagazine, Paris, Octobre 2013

 

Christoph Wagner, Neue Zeitschrift für Musik, Herbst 2013, Deutschland

 

Martin Schuster, Concerto, Oktober/November 2013, Österreich


Ruprecht Langer über den Leipziger Jazzclub, Jazzpodium, Oktober 2013, Deutschland

 



Recommended New Releases, New York City Jazz Records, November 2013, USA

 

 

Die Institution Günther ‚Baby‘ Sommer macht uns auf Dedications die Freude, seine Lieblinge an den Fellen und am Blech vorzustellen, sie mit traumwandlerischer Authentizität lebendig zu machen. Chapeau! Das macht Spaß, ist höchst unterhaltsam, eine perkussive Minioper in neun Aufzügen zu hören. Die Säulenheiligen sind Baby Dodds, Philly Joe Jones, Ed Blackwell, Max Roach, Pierre Favre, Han Bennink und Paul Lovens, sie werden von Sommer ertrommelt, erfühlt, geadelt und mit gesungenen, rezitativen Kurzkommentaren in das Gesamtwerk eingebunden. Jede Hommage erzählt eine eigene Geschichte, orientiert sich an der tatsächlichen musikalischen Historie, ist also wahr und eben trotzdem mehr als ein Zitat. Es ist Klangunterricht und Hörvergnügen in einem.
ernst, freiStil, Österreich, Nr. 51, November 2013

 

Der Schlagwerker Günter Baby Sommer feiert 70. Geburtstag. Ohne Sommers Puls und Formwillen wäre der Jazz in Deutschland Ost nicht das, was ihn als besonders eigenständige europäische Ausprägung des ursprünglich afroamerikanischen Idioms auszeichnet. Mit dieser Solo-CD hält der Dresdner perkussive Rück- schau. In acht Stücken erweist Sommer Meistern seines Instrumentes, die ihn geprägt haben bzw. die er besonders verehrt, sei- ne Reverenz. Eröffnet wird der Reigen mit einer Hommage an Baby Dodds; darin verrät Sommer, wie sich aus seiner Begeisterung für den Altvorderen sein eigener Spitzname herleitet.
Hier wie in den Beiträgen zu Philly Joe Jones, Pierre Favre, Art Blakey, Paul Lovens, Han Bennink, Ed Blackwell und – besonders ausführlich – Max Roach fesselt Sommer den Hörer mit einer blitzgescheiten Durchdringung der spezifischen Stilistik des jeweils Geehrten mit der Sommer'schen, klar strukturierten, rhythmisch virtuos jonglierenden Klangsprache, die äußerst melodisch ist. Das hat mitunter minimalistische Anmutung. Neben dem Drum Set erklingen gestimmte Toms, Gongs und Stabspiele, aber auch eine Okarina und eine Schalmei kommen zum Einsatz, und immer wieder ergänzt Sommer mit stimmlichem Einsatz die durchstrukturierte Textur. Selbst wo er auf reinen Geräuscherzeugern spielt, ist die Musik von spannendem motivischem Fluss. Unumwunden großartig ist das und kein bisschen langweilig. Nur beim letzten Stück, dem Selbstporträt, fragt man sich, ob die Sprechstim- me des Meisters mit den surrealistischen Textspielereien wirklich auf der Höhe dieser sonst so herausragenden Musik ist.
Thomas Fitterling, Rondo, Klassik & Jazzmagazin, Deutschland, 26.10.2013

 

 

Parcourir un livre de souvenirs avec une légende de la musique improvisée européenne comme le batteur allemand Günter « Baby » Sommer a quelque chose de foncièrement excitant. Quelques mois après avoir retrouvé, avec La Paloma, son vieux complice des années passées derrière le rideau de fer, le pianiste Ulrich Gumpert, qu'il côtoyait au sein du Zentralquartett, Sommer continue son introspection dépourvue de nostalgie inutile en rendant hommage aux batteurs qui auront orienté et nourri sa musique. Et marqué le jazz à jamais.

Dedications est le quatrième volet de son œuvre solo, Hörmusik [1], amorcée en 1979 sur le label FMP, label-passerelle qui nous fit découvrir le jazz d'Europe de l'Est, à la fois novateur et gourmand de traditions. Le deuxième, sobrement intitulé Hörmusik Zwei fut le premier disque de Sommer pour le label nato. Il relatait l'euphorie de ces musiciens au festival de Chantenay-Villedieu. Quant au troisième, Sächsische Schatulle, paru au début des années 90, il marquait le début d'une histoire de fidélité avec le label suisse Intakt Records, qui publie également Dedications.

Ce quatrième acte, comme dans le théâtre classique, est le point de l'ensemble. Il y est, plus encore que dans les précédents, question de Liberté - la Liberté née de l'expérience et de l'assurance de l'érudit. La liberté d'ouvrir l'album sur un hommage à Baby Dodds, avant un émouvant clin d'œil à Pierre Favre. Certains seraient tentés, dans un débat sans fin sur la légitimité de tel ou tel, d'opposer le groove géométriquement parfait de « Von Baby zu Baby » à la mélodie fragile et lyrique de « Klangstück für Pierre » et ses reflets métalliques. Salutaire rappel des racines, Sommer place ses maîtres en perspective avec beaucoup de talent. Le batteur du Hot Seven d'Armstrong est l'homme qui lui a donné son surnom ; Favre est le musicien qui a ouvert la voie free à nombreux percussionnistes européens. Tous deux ont pour Sommer la même importance fondatrice.

En règle générale, Sommer commente, comme s'il jalonnait de didascalies les profusions de rythmes, pour donner du sens à un voyage saisissant et jubilatoire. Sur quelques pièces parfois très théâtrales (« Art Goes Art » et son entêtante mélodie), il ne s'arrête pas à la simple dédicace. Il emprunte à chacune de ses figures tutélaires un élément de langage, le trait caractéristique d'un drumming célèbre. La caisse claire de Blakey. Le phrasé de Blackwell. La rigueur sulfureuse de Roach.... Ce qui aurait pu être une simple série de caricatures s'insère dans une fresque plus large - celle du jazz, de ses différences et de ses cohérences. Les contrastes y sont parfois intenses, mais Sommer les assume et les met en scène avec un plaisir évident. Dans un dernier morceau, il livre même un « Selfportrait » éclairant. En racontant les batteurs qui l'ont inspiré, il se raconte lui-même. Cette autobiographie en forme de solo de batterie est fondamentalement lumineuse et émouvante. On s'en repaît.
Franpi Barriaux, CitizenJazz, France, 23 septembre 2013

 



An. Te / Ma.Ma, JazzColours, Italia, Dicembre 2013

 

 

Jan Granle, Jazznytt, Oslo, No, 4-2013

 

 

Pierre Favre est l'un des dédicataires d'un disque conçu par Günter Baby Sommer (Cf. Culturejazz - Günter Baby Sommer, 08/11/2012) en hommage aux grands batteurs qui l'ont marqué, à commencer par le grand Baby Dodds, l'ancêtre, qui fut le premier à enregistrer en solo, et d'où le percussionniste allemand tire son surnom. Tour à tour sont évoqués Philly Joe Jones, Pierre Favre donc, Art Blakey, Paul Lovens son compatriote, Han Bennink, Ed Blackwell et Max Roach — on pourrait faire plus mauvais choix — lui-même les commentant dans un Selfportrait. Avec une légèreté et une musicalité rares, il choisit pour chacun telle ou telle partie de la batterie, tel ou tel accessoire, partant des wood-blocks de Baby Dodds jusqu'à la batterie complète de Ed Blackwell, et terminant par un mini-concerto à la Max Roach. Que celui qui n'aime pas la batterie n'écoute pas ce disque !!!

Jean Buzelin, Culturejazz France. 14 janvier 2014

 

 

 

Günter Baby Sommer, der Klangtrommler aus Dresden

Er gehörte zum Kern der DDR-Jazzszene, halb von der Partei geduldet, halb im Untergrund. Mit 70 Jahren ist er heute einer der profiliertesten Schlagzeuger im europäischen Jazz. Patrik Landolt, Gründer des Jazz-Labels «Intakt», kennt Günter Baby Sommer aus langer Zusammenarbeit.

Günter Baby Sommer, geboren in Dresden am 25. August 1943, hat die Jazzgeschichte beidseits des eisernen Vorhangs geprägt: Er hat sowohl Wolf Biermann bei geheimen Privataufnahmen begleitet, wie auch mit Irène Schweizer am «Taktlos»-Festival improvisiert.
Als junger Musiker hat er die solide Ausbildung in der DDR genossen und daneben im Radio «Westsender» gehört, um sich die angesagten Sounds und Grooves der Bands aus den USA anzueignen. Mit Ulrich Gumpert und dem zehn Jahre älteren Ernst Ludwig Petrowsky spielte er im «Zentralquartett», der massgeblichen Jazzformation der DDR in den 1970-er Jahren.
Seine Duos mit Pianisten wie Irène Schweizer und Cecil Taylor fanden auch bei den Jazzfans im Westen ein begeistertes Echo. Ausserdem war der Bücherleser auch im musikalischen Kontakt zu namhaften Autoren, gestaltete Programme mit Christoph Hein und Günter Grass oder dem Lyriker Thomas Kling.
Auch die Soloarbeit von Günter Baby Sommer kommt zur Sprache in der Sendung mit dem Label-Manager und Musikveranstalter Patrik Landolt, der den Musiker seit dem ersten Taktlos-Festival kennt und schätzt.
Zudem geht es um Sommers politisches Engagement, zuletzt mit der CD «Songs for Kommeno», mit der er an ein Verbrechen der deutschen Wehrmacht in Griechenland erinnert und den 317 Opfern der Zivilbevölkerung zusammen mit griechischen Musikern ein Denkmal setzt.
SRF, Jazzcollection, 2013

 

 

Something in the Air: Outstanding Solo Sets
Another solo suite of tributes is Dedications (Intakt CD 224 intaktrec.ch), where Günter Baby Sommer uses a collection of drums and percussion instruments to honour his influences and contemporaries. With humour, sensitivity, cleverness and spoken passages mostly in English, Sommer displays the skills that enabled him to build an international reputation while living in pre-unification East Germany. He also pulls off the feat of emulating aspects of the other drummers' styles while staying true to his own. For instance the wood block clip clops and bass drum wallops which characterized the playing of Baby Dodds, from whom he received his nickname, is filtered through modern sensibility on Von Baby zu Baby, as he bends notes alongside a linear motion. Honouring Han Bennink during Harmonisches Gerassel für Han, he adds offbeat rhythms, tuned bell ringing, Eastern-styled beats and a touch of vocalizing without ever losing the basic jazz rhythm. Saluting Art Blakey on Art Goes Art, Sommer tootles an ocarina and a shawm to underline the linkage between Blakey's proletarian Pittsburgh roots and the East German working class. In between showcasing characteristic Blakey-like press rolls and vamps, Sommer's lilting humour shines through, especially when he produces a march beat that's as much Albert Ayler as agit-prop. Selfportrait is a culmination of all this. Weaving a polyrhythmic spell, almost without pause, he exposes African wooden slit drum tones, sophisticated modern jazz on the snares plus laughs, whoops and some German explanation as he confirms his own inclusion in this percussion pantheon.
Ken Waxman, The Whole Note, January 2014

 

 


Guido Festinese, Il Manifesto, Italia, Marzo, 2, 2014

 

 

Dedications is a courageous release of solo drumming accompanied by Sommer's creative use of narration and a series of vocal grunts, growls, howls, and other fun vocal embellishments. Each track on the album is dedicated to a giant of jazz drumming and contains the vocabulary/style of the drummer being honored. Sommer's tributes include drummers from both sides of the pond with Dodds, Philly Joe, Blakey, Blackwell, and Roach representing America. On the eastern side of the Atlantic, Sommer also pays respect to Swiss-drummer Pierre Favre and German-drummer Paul Lovens.
The opening track, dedicated to Warren "Baby" Dodds, includes a narration where Sommer reveals Dodds as his primary inspiration and source of his nickname. Sommer includes a section on the woodblocks and his drums have the open, ringing sound that is associated with early jazz drummers. Sommer branches out in some of the recordings to create a "quasi-percussion ensemble." In the recording dedicated to Blakey, Sommer uses an ABA form that begins with timpani, shakers, and a gong that signifies the end of the first section (among other instruments). "A Letter to Paul" even contains a John Cage-esque percussion ensemble sound that includes metallic and glass effects coupled with a haunting vibraphone melody. Overall, the album may surprise some listeners who think it is just an album of drumming. It is not. Although Sommer phrases his lines around the drums very nicely, it's his conceptual palette of percussive orchestration that makes this album worthwhile.
Dustin Mallory, Cadence Magazine USA, April, 2014



 

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