INTAKT RECORDS REVIEWS

SIMONE KELLER
HIDDEN HEARTACHE

Intakt CD 419 / 2023

Cover Web:SIMONE KELLER. HIDDEN HEARTACHE. Intakt CD 419

 

 

Auf Hidden Heartache (Intakt CD 419, 2XCD) spielt SIMONE KELLER, die schon im Kukuruz Quartet Julius Eastmans 'Evil Nigger', 'Buddha' & 'Gay Guerilla' dargeboten hat, von ihm 'Piano 2', das vergeblich sehnt und sucht, einsam vekümmert und mit Staccato und nochmal empor strebender Sehnsucht dagegen anhämmert. Neben 'Good Morning Heartache' von Irene Higginbotham (1918-1988), das Billie Holiday 1946 sang (hier wird es mit gestopfter Posaune angestimmt und kehrt als Hidden Tracks 5x variiert wieder), und Stücken von Ruth Crawford Seeger (1901-1953), der Thurgauer 'Traum-Dichterin' Olga Diener (1890-1963), Julia Amanda Perry (1924-1979) und von Lil Hardin Armstrong (1898-1971) 'Four Famous Standards: Just for a Thrill, Bad Boy, Oriental Swing, Struttin' with Some Barbecue', im berührenden Arrangement mit Fagott, Klavier und Toypiano.

Rigobert Dittmann, Bad Alchemy Newsletter, March 2024 (DE)


«100 minutes of piano music from the last 100 years in the context of social inequality and unequal power relations» verspricht die Doppel-CD der Thurgauer Pianistin Simone Keller. Entstanden ist eine höchst heterogene und diverse Anthologie mit strukturell benachteiligter Musik von Komponistinnen und People of colour, vor allem aus den USA und der Schweiz. Ungleichheit in der Musikgeschichte ist ein brisantes Thema, nur hört man sie den einzelnen Stücken natürlich nicht an. Denn wenn sie so wunderbar interpretiert werden wie hier, fragt man sich wieder einmal, was denn da alles schiefgelaufen ist.

Thomas Meyer, Schweizer Musikzeitung, May 24 2024 (DE)


Die Schweizer Pianistin Simone Keller absolvierte
				ihre Ausbildung an der Zürcher Hochschule
				der Künste und pflegt als Solistin und Kammermusikerin
				ein sehr breites Repertoire in der klassischen
				und modernen Musik bis hin zu experimentellen
				und interdisziplinären Formaten. Sie
				gab bereits unzählige Konzerte in der Schweiz
				sowie in vielen anderen Ländern in Europa, den
				USA und Asien. Als die Kulturstiftung des Kantons
				Thurgau ihr die Carte blanche verlieh, eine
				Publikation in der Reihe Facetten zu entwickeln,
				setzte sie sich zum Ziel, strukturell benachteiligte
				Komponistinnen und Komponisten aus der Vergessenheit
				zu holen und hörbar zu machen.

Dorothea Gängel, Jazz N'More Magazine, Switzerland, May/June 2024 (DE)


Hundert- und tausendfach Ge-hörtes weicht hier Vergessenem,
		Verdrängtem. Die anhaltende Entdeckerfreude von Simone Keller führt nun zu einer Dop-pel-CD der Schweizer Pianistin mit randvoll bespielter Klavier-und Kammermusik. Diese ent-stand in den letzten gut hundert
		Jahren, darunter Werke in jazz-affinen Bezirken: Ruth Crawford
		Seegers erstaunlicherweise bereits 1930 entstandene »Pia-no Study in Mixed Accents« verblüfft mit raffiniert-synkopi-schem Galopp, während Lil Harding Armstrong noch vor 1957 einen »Oriental Swing« komponierte. Dramaturgisch überzeugend kombiniert finden sich Stücke aus der jüngeren Vergangenheit - alles keine Pe-titessen, sondern Stücke, deren Spielen und Hören lohnt. Keller pflegt eine Pianistik mit sympathisch hoher Anschlags- und Phrasierungskultur, ihr gleich wirken die Fagottistin Valeria Curti und Oud-Spieler Abathar Kmash mit. Auch nicht alltäg-
		lich: Arrangeur Philipp Bartels nimmt sein Toy Piano in Betrieb, während sich Posaunist Michael Flury jeweils am Ende der bei-den Platten in hidden tracks mit Variationen von Irene Higginbo-thams »Good Morning Heart-
		ache« (1946) bemerkbar macht. Eine höchst lohnende, kurzwei-lige Reise ins Unbekannte.

Wolfgang Gratzer, Jazz Podium Magazine, June 2024 (DE)


 

 

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