Der Schweizer Tenorsaxer SIMON SPIESS, ein markanter Typ mit Bart, Brille und unbedingt was auf dem Kopf, hat sich von Anfang an als Leader präsentiert. Auf Unit Records mit
an den Drin. so ie nun in" UET TRE, Spiessensaue ise in euer, wenn er sier
nicht als Late Bloom und wie bei „The Melancholy of the Night" selbst schon genug ist.
Dritter Mann ist Marc Méan, der Partner von Tobias Meier auf Wide Ears und von Ruther in Raphael Walsers Gangart, an Piano, Synths & Effects. Und als Ko-Komponist auf Euphorbia (Intakt CD 414), wo er mit Spiess wandelt zwischen dem erst wehmütig getupften und geblasenen, doch plötzlich boteroesk walzenden 'Light Light Light' und 'Dunkelblau', zwischen summenden Insekten und klickerndem Holz in zartbitterem Downtempo bei 'Forest' und dem 'Meer', während Dan Nicholls (von The Killing Popes) den atmosphärischen Akzent mit Mixing, Synths & Sampling noch vertieft. Gleich den Auftakt gestalten Spiess und seine Gesellen mit 'Grieving was Yesterday' fragil und melancholisch als nordischen Schwanengesang. Innermost' ist einer der Orte, an den die drei mit fingerspitzem Keyboarding und gekurbeltem Klappern durch Klangnebel hindurch hinstreben. Noch munterer dreht sich die Klapper zu den Keyswellen und dem dunklen Drang von 'Bleu Foncé'.
'Indulge in Fancy' tut das - das Frönen - mit Breakbeats, Keyskaskaden und altohell versonnenem Saxflow. 'Das isch dis' schreitet nach Babygebabbel noch mit gradualen Keys zu rauschenden Becken und verschwommenem Saxton dahin. Aber 'Breathing under Water' dreht sich Loop in Loop zu knuffendem, kleckerndem Beat mit noch größerer "And that is the way of the world"-Tristesse. So klimpert zuletzt auch 'So' verunklart wie unter Wasser und ohne Saxophon von 'Hautab' über 'Halbaus' bis 'Ganzaus'. [BA 122 rbd]