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Independent music since 1986.
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274: STEFAN AEBY TRIO. To the light

Intakt Recording #274/ 2016

Stefan Aeby : Piano
André Pousaz: Bass
Michi Stulz: Drums

Recorded on november 19 and 20, 2015, at Idee und Klang Studio, Basel.

Original price CHF 12.00 - Original price CHF 30.00
Original price
CHF 30.00
CHF 12.00 - CHF 30.00
Current price CHF 30.00
Format: Compact Disc
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Acclaimed Swiss pianist and composer Stefan Aeby presents with his trio his debut on Intakt Records as a bandleader. His excellent new album "to the light" with bass player André Pousaz and drummer Michi Stulz has a clear, unique identity. The trio follows a free vision of minimal sound art, leaving space and time to react to each other, and to revel in the sounds. Florian Keller writes in the liner notes: "To build their multi-layered sound architecture, these three music fanatics avoid the weight of the monumental, instead using their atmospheric musicianship to create a soundtrack for the poetry of the unobtrusive. The magic of this expansive music lies in a courageous aesthetic of modesty, which favours fine-fingered sensitivity over the muscular gestures of musical high-performance sport, and thus a statement against the thundering excesses of spectacle. Yet this graceful sonic art is indeed spectacular in its filigree way. Unpretentiously, the trio have cultivated a kind of gallant tiptoe. The principle is to play softly and generate tension walking on velvet paws. This urgent ensemble music often creates its magic through a calmness bordering on silence."

Album Credits

Cover art: Romano P. Riedo
Graphic design: Jonas schoder
Liner notes: Florian Keller
Photo: Stéphanie Borcard and Nicolas Métraux

All compositions by stefan aeby (sUisa), except nr. 8 by andré Pousaz (sUisa). Recorded on november 19 and 20, 2015, at Idee und Klang Studio, Basel, by Daniel Dettwiler and Benjamin Gut. Tracking by Benjamin Gut. Mixed and mastered by Daniel Dettwiler.

Customer Reviews

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U
Ueli Bernays
NZZ am Sonntag

Wer hat den Jazz erfunden? Nicht wir

Am Jazzfestival Schaffhausen treten Schweizer Musiker auf. Ihre Konzerte klingen international

Harte Cluster krachen von der Bühne sowie verzerrte Akkorde. Mit unbändiger Wucht schlagen Stöcke auf metallisches und hölzernes Zeugs. Aus fetten Bass-Saiten werden kantige Grooves gerissen. Und über die E-Gitarre, die manchmal auch auf Perkussion macht, entladen sich gestaute Gewitter rebellischer Generationen.

Wer sich in der beschaulichen Schaffhauser Altstadt auf das Jazzfestival im Kulturzentrum Kammgarn eingestimmt hat, kann am Freitagabend ein bluesig-blaues Wunder erleben. So ist das eben mit Jazz: Wenn er irgendwo aufspielt, nimmt er gleich den Raum in Beschlag, um über die Umgebung seine ganz eigene, schallende Wirklichkeit zu drücken. Und so gibt es am Schaffhauser Festival des Schweizers keinen verjazzten Psalm, keine keinen Rhein-Walzer, keine Munot-Fanfaren.

Physisches Engagement

Begleitet vom Kontrabassisten Raffaele Bossard und vom Drummer Lionel Friedli, pumpt der Gitarrist Dave Gisler vielmehr gärenden Blues, Jazz und Rock aus alten Schläuchen nein. nicht in neue. Inspiriert von Gitarren- Heroen wie Jimi Hendrix und Bill Fri- sell, lässt er die jahrzehntelang gereiften Substanzen in der Offenheit der Improvisation aufkochen. Die drei Musiker legen so viel Können und so viel physisches Engagement in ihr Zusammenspiel, dass aus ihrem erschütternden Sound Schweiss und Tränen zu tropfen scheinen. Dann wiederum nehmen sie Tempo heraus und lassen die Gitarre singen. Die effekt- und kontrastreiche Performance scheint allerdings nicht immer durch expressive Dringlichkeit motiviert. Manchmal wirkt das Pathos <>> rasch an Kontraste gewöhnen. Auf
Dave Gislers lautstarke Gitarristik folgt nämlich das Raffinement des Pianisten Stefan Aeby. Zusammen mit André Pousaz am Bass und dem Schlagzeuger Michi Stulz kultiviert er einerseits den schönen Einzelklang bis in die letzten Vibrationen. Andrerseits setzt er auf Steigerungen und auf weite melodramatische Verstrickungen. Es ist eine Freude, wenn sich im stillen Wasser des Rubato allmählich Leben regt, Konflikte entstehen und Spannung, die die Musik in ein fernes Finale lenkt. Noch mehr Erfolg haben die drei sensiblen Virtuosen mit ihrem im besten Sinne gefälligen Spiel, wenn die Temperaturen dank Ostinati langsam ins expressive Fieber steigen, bis man dann << und <

A
Alfred Wüger
Schaffhauser Nachrichten

Klanggewitter und zärtliche Intensität

Vor einem Jahr waren der Pianist Stefan Aeby und der Gitarrist Dave Gisler Sidemen von Christoph Irniger bei «Pilgrim». Dieses Jahr kamen die beiden als Leader ihrer eigenen Trios und räumten bravourös ab.

SCHAFFHAUSEN. Paff! Das war er, der elektrisierende Beginn. Kein Wunder, denn wenn Lionel Friedli an den Trommeln sitzt, wird zugepackt. Und auch Bassist Raffaele Bossard war mit viel Kraft bei der Sache. Das war auch nötig, denn der Elektrogitarrist Dave Gisler ist keiner, der Angst davor hat, sein Instrument zu berühren. Kurz: Da war keine Spur von Leimsieder-Jazz, wo es irgendwann mal leise Blubb macht, sondern man musste zuhören, hinhören. Was dieses Trio bot, war sehr inten- siv, sehr laut, sehr gut. Wilde Musik.

Das zweite Stück fing an mit einem Bass- solo. Es war von ruhigerer Machart, Gislers Hand führte einen Geigenbogen über die Saiten, und Drummer Friedli liess Schellen rasseln. Aber selbst jetzt in der Ruhe sind die innere Dynamik und die Spannung so gross, dass man denkt, es könne jederzeit alles explodieren. Den Musikern war anzusehen, dass es ihnen Spass macht. Sie trieben sich gegenseitig an, und es kam sogar zu einem kurzen Schlagzeugsolo von Lionel Friedli. Schon am Mittwoch waren Schlagzeugsoli aufgetaucht, ein Echo sozusagen vom letztjährigen Festival, wo die Trommler - auch mit Soloprogrammen - im Fokus gestanden haben.

Zurück zum Dave Gisler Trio. Das ganze Set klingt roh und frisch. Kein Wunder, ist es doch erst das fünfte Konzert, das die drei mit diesem Repertoire, das auf einer Intakt-CD mit dem Titel <>> mitgewirkt.

Nun also amtete Stefan Aeby das erste Mal als Leader. Aber sicher nicht das letzte Mal, denn es war sozusagen mit den Ohren zu greifen, dass es ihm in dieser Rolle und mit diesen Sidemen wohl ist. Dieses Trio machte grosse Freude, denn die Musik war von einer berührenden Subtilität. Nichts von betulich, sondern von einer nie verblassenden Intensität, ganz egal, ob man leise zur Sache ging oder ob man die Pferde galoppieren liess.

Ein Höhepunkt an diesem Festival

Stefan Aeby bestritt seinen siebten Auftritt am Schaffhauser Jazzfestival und den 25. mit seinem aktuellen Trio. Die Kompositionen waren lang, hatten Zeit, sich zu entwickeln, und immer wieder wurden die Musiker belohnt mit spontanem Applaus. Auch Michi Stulz steuerte übrigens ein Solo bei - überhaupt lief er ganz besonders zur Hochform auf.

Die drei passen hervorragend zusammen, sorgten gestern für einen Festivalhöhepunkt, und man darf sich wünschen, dass Aeby, Pousaz und Stulz zusammenbleiben. Sie spielten ganz einfach ein grossartiges Set. Abgeschlossen wurde dieses mit dem Titelstück ihrer aktuellen CD «To the Light». Um den geschlossenen Eindruck des Auftritts nicht zu brechen, verzichtete die Band auf eine Zugabe.

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