


238: CHRISTOPH IRNIGER PILGRIM. Italian Circus Story
Intakt Recording #238 / 2014
Christoph Irniger: Saxophone
Stefan Aeby: Piano
Dave Gisler: Guitar
Raffaele Bossard: Bass
Michi Stulz: Drums
More Info
Der junge Zürcher Saxophonist Christoph Irniger veröffentlicht nach seinem erfolgreichen Trioalbum „Gowa-nus Canal" (Intakt CD 223 / 2013) mit seiner Band
PILGRIM ein weiteres Album bei Intakt Records. Irnigers Quintett PILGRIM, das seit 2009 besteht, hat sich über die Jahre neu gruppiert und zu einer der aufregendsten Ensembles des jungen europäischen Jazz entwickelt.
Neu in der Band sind der Pianist Stefan Aeby sowie am Bass Irnigers Trio-Partner Raffaele Bosshard.
Das aktuelle Album „Italian Circus Story" atmet ein mediterranes Flair. Die Kompositionen lassen viel Platz für Spontanität und Improvisation, wobei der Klangkörper mit seinen vielseitigen Untergruppierungen voll zum tragen kommt. Mal sind die Stücke durchkomponiert, mal nur Skizzen oder Cues. Fertige Noten sind für Christoph Irniger nichts anderes als eine „Überschrift, ein Thema einer möglichen Geschichte oder eine Tür, die in einen weiteren musikalischen Freiraum führt", schrieb der Jazzkritiker Franz X. Zipperer einst. Egal, welcher Musiker ein Thema aufgreift, er wird die Geschichte jeweils anders erzählen.
Der Berliner Jazzkritiker Rolf Thomas lobt die neuen Aufnahmen in höchsten Tönen. Er schreibt in den Linernotes:
„Christoph Irniger läuft auf dem aktuellen Album zu ganz großer Form auf. Leute, die über Jazz Bescheid wissen, werden bestätigen, dass er zu den größten Versprechen gehört, die der zeitgenössische Schweizer Jazz im Moment gibt."
Album Credits
Liner notes: Rolf Thomas
Cover art: Danny Gretscher
Graphic design: Jonas Schoder
Photo: Jonathan Heyer
All compositions by Christoph irniger (SUiSA). Recorded March 16 & 17, 2014 at timbuktu Studios, Lisbon by Luis Candeias. Mixed and mastered by Andy Neresheimer.
Mit kollektivem Geist
Christoph Irniger
Das 2012 gegründete Trio des Schweizer Tenorsaxofonisten Christoph Irniger tritt bei „Open City" mit einer um Nils Wogram und Loren Stillman erweiterten Frontline auf. Nun spielen sie mit neuen Akzenten einen direkteren Stil, der nach Aufrichtigkeit strebt, und bieten so einen überzeugend strukturierten Jazz, der sehr gut ankommt.
sonic: Im Booklet steht, dass dich zum Titel deiner CD inspiriert beziehungsweise dass du dich in dem Protagonisten Coles Julius wiedererkannt hast.
Christoph Irniger: Die Komposition ist inspiriert von Jarm-Sessions, an denen ich 2015 in New York beteiligt war. Da sie keine Harmonien hat und in den Solos eigentlich alles möglich ist, passte für mich der Begriff Open City perfekt. Die Offenheit, welche diese Komposition zulässt, in Kombination mit der Inspirationsquelle und den Gedanken an New York sowie dem Kontext dieser Geschichte von Teju Cole führten dann zu dem Titel. Das Stück, dessen Form ein offener 11-Takt-Blues ist, sowie der Begriff Open City funktionieren für mich als Verbindung, als Kit der Geschichte. Dieser Gedanke der Bodenständigkeit des Blues und gedanklichen Offenheit bildet die Ausgangslage fur den Weg durch die verschiedenen Geschichten und Träume zu sich selbst, wobei eben das Abschweifen und Ungeplante Teil des Prozesses ist so wie bei Julius. Selber habe ich zuweilen Mühe zu fokussieren und schweife auch gerne mal ab im Gespräch, in meinen Gedanken oder beim Saxofonüben. In New York hatte ich aber einmal ein sehr interessantes Gespräch zu diesem Thema mit Mark Helias. Er erzählte mir, dass er selber im Abschweifen seine Kreativität gefunden habe. Daraufhin hörte ich auf, mich dauernd gegen das Abschweifen während des Übens zu wehren und begann damit, diesen Umstand für mich kreativ zu nutzen. Ich glaube, es ist ganz wichtig, als Musiker oder vielleicht grundsätzlich als Mensch- zu merken, was der eigene Weg ist oder wie man selbst am besten übt, lernt und sich ausdrücken kann.
sonic: Sind Tagträumer lieber in der Fantasie unterwegs, weil man die selbst nach Belieben steuern kann?
Christoph Irniger: Nein, also zumindest in meinem Fall nicht. Die Tag- träumerei kann sowohl Segen wie Fluch sein, je nachdem, ob die Gedanken positiv oder negativ sind und ob man in der Lage ist, sie zu kontrollieren, also auch mal auszuschalten. Lebhafte Gedanken und eine ausgeprägte Vorstellungskraft können also Kreativität und den Erfindungsgeist begünstigen, jedoch ebenso den Schlaf rauben oder die Spirale abwärts fördern. Außerdem reden wir hier nicht von einem Zwang. Meine Tagträumerei und das Abschweifen sind im Maß und ich kann mich durchaus konzentrieren und etwas fokussiert zu Ende bringen, wenn ich will.
sonic: Spiegeln sich deine Tagträume in deiner Musik?
Christoph Irniger: „Open City", was, wie bereits beschrieben, für Bodenständigkeit und gleichzeitig Offenheit steht, ist ein geerdeter Zustand, wo jedoch alles jederzeit möglich ist. Er hält die verschiedenen Episoden einer Geschichte oder die Geschichten eines Lebens zusam- men. Die zehn Stücke dieses Albums stammen aus verschiedenen Jahren, drehen sich um vielfältige Themen und sind konzeptionell sehr unterschiedlich. Der Gedanke „Open City" aber hält sie zusammen und verschweißt sie zu einem gemeinsamen Statement.
sonic: Dein Trio hast du hier um den Saxofonisten Loren Stillman und Posaunist Nils Wogram erweitert. Wie bist du auf den New Yorker Stillman gekommen und was schätzt du an ihm als Saxofonist und als Mensch?
Christoph Irniger: Loren kannte ich vor unserer Zusammenarbeit nur flüchtig. Er war immer mein Traumkandidat für eine Erweiterung der Gruppe und als ich hörte, dass er nach Köln gezogen war, habe ich ihn angefragt. Als Mensch mag ich an ihm die Kombination aus Humor und Tiefgründigkeit, als Saxofonist seine Fähigkeit, Ideen klar zu formulieren und zu Ende zu bringen. Es ist unglaublich, wie er jede Phrase perfekt ausspielen kann, als wäre es komponiert, und dabei immer frisch und aus dem Moment heraus spielt, also im besten Sinne improvisiert.
sonic: Und wieso Nils Wogram, warum die Posaune?
Christoph Irniger: Im November 2019 spielten wir ein Konzert am Un- erhört Festival in Zürich bereits mit Loren Stillman. Irgendwie war ich allerdings danach noch nicht richtig zufrieden mit dem Bandsound, denn es ging mit den zwei Saxofonen und der Rhythmusgruppe in eine zu klischierte Richtung, und der Bandsound des ursprünglichen Trios ging völlig verloren. Als ich dann über Neujahr an die Planung der Aufnahme von „Open City" ging, kam mir auf die Antwort all meiner Fragen Nils in den Sinn. Ich suchte nach etwas, das Ruhe reinbrachte, das Klangspektrum erweiterte und ganz wichtig das Trio und dessen Bandsound stärkte. Durch die Dramaturgie und Orchestration der einzelnen Stücke denke ich, kommt nun das Trio wieder sehr stark zur Geltung, was mir vordringlich war, denn: Es ist keine neue Band!
sonic: Das Trio besteht nun schon einige Jahre mit Raffaele ...
Another interesting record from Intakt. Here we have a quintet moving between boppish and free playing. All tracks are composed by Irniger and all five play extremely well together, at times giving the impression that the pieces are collectively improvised, though at the beginnings and endings, the tunes can be heard.
The CD opens with a highly amped reverb bass, then goes into a nice line with the others entering. Irniger’s sax has a light tone and floats over the others. Nice solos from Irniger, Gisler and Aeby, with nice accompaniment from Stulz.
The title track opens with a boppish feel again with solos from the three with excellent playing by Stulz. And then develops into a free performance with very quiet sections, and, finally, back to the tune.
These descriptions can apply to most of the CD. Great soloing from Irniger, Aeby, Gisler, and Bossard, with great support from Stulz. I would like to have heard a solo from him as well. The CD is also nicely balanced, with a mix of tempos and textures.
Irniger has a nice light tone. Gisler has both a great attack which reminded me of Pierre Dorge, but also uses his pedals well and creates some great distortions. Aeby plays a very nice piano moving from short phrases to nice long lines. Bossard only gets a few solos but comes through as a very strong player, And Stulz holds it all down beautifully.
Highly recommended.
Nuovo Cd per il giovane tenorista svizzero Christoph Irniger, dopo "Chat Noir" (Brambus, 2008) e "Mt. Tongariro" (Between the Lines, 2011), in quartetto, ed il trio di "Gowanus Canal" (Intakt, 2013), davvero avvincente. Questa volta si presenta alla testa di Pilgrim, un quintetto dove oltre alla coppia ritmica Raffaele Bossard-Michael Stulz, rispettivamente contrabbasso e batteria, lo affiancano Stefan Aeby al piano e Dave Gisler alla chitarra. È il piano stoppato di Aeby, in Jake the Snake, a dar vita ad un'atmosfera circospetta, su cui Irniger e Gisler si avvicendano con angolari ed articolati assolo. Stulz spicca in vece già in Man Like, con piatti e bacchette leg geri e paesaggistici, arricchito dal lavoro di Bossard al contrabbasso. Il brano eponimo dà ri salto alla chitarra, vera innovazione rispetto alle precedenti formazioni di Irniger: Gisler imprime continue variazioni di passo, anche ritmiche, che contribuiscono a rendere ancora più imprevedi bili i percorsi del sax e di tutto il Pilgrim. Alle corrosive melodie delle precedenti fa contrasto Back in the Game, una riflessione in musica più che una ballad, lenta e progressiva, con tutta la palette di toni che un quintetto come questo sa mettere in campo, dal leader alla batteria, passando per il piano jarrettiano, l'elastico contrabbasso e la liquida chitarra. In Entering the Concert Hall dal tenore vengono fuori alti talmente levigati che la sensazione che danno è che Irniger si alterni fra sax e clarinetto e di nuovo Gisler prosegue il lavoro solistico del leader, rilasciando a sua volta incisivi interventi con la sua chitarra, vero e proprio alter ego del sax. Le linee spezzate tipiche della musica di Irniger tornano in Mondays, mentre Body Dope chiude l'album con un motivo dalle molteplici sfaccettature narrative. Paradossalmente, con i suoi colori cangianti ed i funambolici fraseggi di sax e chitarra, pur essendo un quintetto Pilgrim risulta anche più impressionistico e rarefatto del trio di "Gowanus Canal". Dunque "Italian Circus Story" si presenta come un album davvero ben ideato e soprattutto ben suonato, una bella prova nella produzione discografica del giovane Irniger: a testimonianza di come anche la scena svizzera del jazz, sebbene spesso poco considerata, abbia invece parecchio da dire.
In derselben Nische jazzt auch der Schweizer Christoph Irniger munter vor sich hin. Schon auf seinem Debut von 2012, »Gowanus Canal«, zeigte der Saxophonist, dass er ein Freund eingängiger Melodien ist. Seine schön getragenen Soli wurden vom amerikanischen Bassisten Raffaele Bossard und dem israelischen Schlagzeuger Ziv Ravitz schön dicht und mit verspielter Komplexität untermalt. Auf der neuen CD »Italian Circus Story« ist Bossard noch mit im Boot, aber Irniger hat sich den Gitarristen Dave Gisler, den Pianisten Stefan Aeby und Michi Stulz an den Drums geholt. Der traditionskompetente Zugang des Debuts ist hier passé, eine italienische Zirkustollerei à la Fellini darf man aber auch nicht erwarten. Es geht vielmehr reichlich verkopft zu, mit leichtem Hang zu reinen Improvisation. Aber sobald Irniger und seine Mannen losgrooven, ist die Welt des Jazz wieder in Ordnung, weil diese vertraute Welt mit verhaltenem Gestus fast schon Note für Note neuerfunden wird, was natürlich praktisch unmöglich ist, aber man ist dem wahren Ding jedenfalls knapp auf der Spur. Unüberhörbar, dass Irniger sich nicht damit begnügt, ein guter Saxophonist zu sein, er will auch ein Ensemble haben, dass frisch und unverbraucht klingt. Das ist ein hehres Ziel und sagen wir mal, dass dafür gute Ansätze vorhanden sind.
https://skug.at/nachteulen-co/
Christoph Irniger | Einstein am Pool
Den Vorwurf, er mache sich zum Clown, parierte Louis Armstrong einst mit der Frage: „Was gibt es Größeres, als ein Clown zu sein?" Der schweizerische Saxofonist Christoph Irniger nennt die neue CD seiner Band Pilgrim „Italian Circus Story" (Intakt/harmoniamundi). Der Titel trifft den Clown auf die Nase, denn bei aller Ernsthaftigkeit der Umsetzung geht die Musik des Quintetts nicht nur durch Kopf und Magen, sondern auch in die Sprunggelenke, Halswirbel, Achselhöhlen und nicht zuletzt ins Zwerchfell. Hierzulande kennt man Irniger von Bands wie Cowboys from **** oder NoReduce, doch das sind Gruppen, in denen alle Entscheidungen kollektiv getroffen werden. „Bei Pilgrim ist es wichtiger, wie wir an die Sache herangehen, als was wir spielen", postuliert Irniger. „Es ist mir nicht wichtig, dass die Kompositionen so gespielt werden, wie ich es mir vorstelle. Dabei soll es aber trotzdem immer ein Bild, ein Song, eine Form bleiben." Man könnte es die Quadratur des Kreises im Vorübergehen nennen oder Einstein am Pool. Irnigers Musik ist höchst komplex, aber niemals verkopft. Saxofon, elektrische Gitarre, Klavier, Bass und Schlagzeug greifen ineinander wie bei den Rolling Stones. „Ein wichtiger Einfluss ist Filmmusik", so Irniger. „Ich verknüpfe Musik immer mit Bildern und Erlebtem. Der Song, Back In The Game' wurde zum Beispiel von dem gleichnamigen Film von Clint Eastwood inspiriert. Ich verstehe Jazz als Kunstform, die die Musik ihrer Zeit verarbeitet. Wir alle kommen irgendwo von Björk oder Radiohead, mir persönlich sind Rage Against The Machine, Dylan und die Stones wichtig. Das ist Musik, die ich zu Hause höre. Warum sollte das nicht in meiner eigenen Musik durchschlagen?"
De Zwitserse jazzsensatie Pilgrim, een quintet rond tenor-saxofonist Christoph Irniger, toert door de 'lage landen' om het nieuwe album 'Italian Circus Story' voor te stellen en hield gisteren, vrijdag 9 januari 2015 halt in de Mechelse Jazzzolder. En dat hebben we geweten. De ene melomaan zal het zich herinneren als dat concert dat hij niét uit kon zitten, de andere als een ware ontdekking. Alleszins was het een bijzonder pittige en avontuurlijke muziektrip, zoveel is duidelijk.
De muziek van Pilgrim kabbelt, stroomt onrustig, meandert, ontploft, valt dan weer stil om dan weer in volle glorie lost te barsten... met overal de fantastische tenor-sax van Christoph Irniger die zijn rol opeist, zonder storend te zijn. Ook was er ruimte voor pianist, percussionist en gitarist maar 'the sax was the boss'.
Gemakkelijk en/of extreem toegankelijk kun je de muziek van Pilgrim niet noemen. Maar hoeft dat? Dat het inspanning van de toehoorder vergt, zoveel is duidelijk. Behalve uitgewerkte composities werd er duidelijk ook van 'schetsen' vertrokken waarop live werd verder gebouwd en - vooral - verbouwd. Dat met wisselend succes. De eerste compositie nam maar liefst de gehele eerste set in beslag en na de pauze bleek dat niet iedereen dat goed had verteerd. Het publiek was aanzienlijk uitgedund.
Best wel jammer, zeker als je weet dat Pilgrim in het tweede deel een iets toegankelijkere set, bracht met nog twee eigen composities en als toegift een standard. Ook jullie verslaggever was niét laaiend enthousiast over die eerste set; zeker knap gemusiceerd maar het was misschien net iets té gezocht en langdradig om te blijven boeien. Gelukkig pakte de mayonaise wel, en meteen, stante pede in de tweede set. De titeltrack van het album, 'Italian Circus Story' was een bijzonder boeiende muzikale trip was, een trip die misdadig sterk en ingenieus in elkaar zat en je zonder veel moeite volledig méézoog. Een haast psychedelische ervaring ook. En ook 'Back in the Game' klonk geweldig.
Paddo's
Apart, soms bevreemdend, mooi ook. En méézijn met in de merkwaardige muzikale reizen van Pilgrim, hielp om beter te kunnen genieten. Iemand vroeg zich gisteren luidop af "Welke paddo's zouden die mannen gegeten hebben?". Ik weet het niet, ik zag de heren voor het concert pizza eten, maar of dat met paddenstoelen was?
Voor- en tegenstanders zijn het allicht eens: hier stond toptalent op de scène.
En zo is de kop er af en het eerste jazzzolderconcert van 2015 een feit. Melomanen, moge 2015 opnieuw een jaar worden van muzikale ontdekkingen, daar en elders. De start werd gisteren wat mij betreft alvast gegeven.
http://www.mechelenblogt.be/2015/01/pilgrims-italiaans-circusverhaal-meandert-en-explodeert
Zwitserland en jazz, het zijn niet bepaald woorden die je meteen met elkaar gaat verbinden, maar de associatie is er wel degelijk. Met Pierre Favre en Irène Schweizer hebben de Zwitsers twee iconen van de Europese improvisatie in huis. Een school die, toegegeven, nogal afwijkt van het clichébeeld van de swingende, in de blues gewortelde Amerikaanse jazz, maar er onlosmakelijk mee verbonden is.
Ook binnen de latere generaties lopen er een paar gelauwerde figuren rond. Denk maar aan pianiste Sylvie Courvoisier, graag gezien van Europa tot New York, of trombonist Samuel Blaser, die goed op weg is om een van de zwaargewichten van het moment en de toekomst te worden. En dan is er natuurlijk nog het vanuit Zürich werkende Intakt-label, dat ook nog eens werk van de jonge(re) golf loslaat, met het tweede album van Pilgrim, een kwintet rond de vijfendertigjarige tenorsaxofonist Christoph Irniger.
Hoewel je bij Zwitserse jazz misschien geneigd zou zijn om technisch complete muziek te verwachten die vooral klinkt als een klok, is dit geen klinische of kille bedoening geworden. Wat het dan wél is, is eigenlijk niet zo eenvoudig te beschrijven. Het vijftal zit tijdens het kleine uur van 'Italian Circus Story' eigenlijk voortdurend op de wip tussen compositie en improvisatie, en tussen uitspattingen richting rock (vooral door het stekelige spel van gitarist Dave Gisler) en kamerjazz.
Vanaf opener "Jake The Snake" beland je in een wereld van gebrom en geschraap - meer noir hoorspel dan jazzcompositie - die de oren doet spitsen. Het is een ongrijpbare, aarzelende aanloop, die via gedempte pianonoten en lyrisch saxspel uiteindelijk beland op weelderiger, maar nog even diffuus terrein. Het wordt er niet bepaald groovy, maar toch bijna. Het is speels, maar tegelijkertijd ook met een wat sinister randje. Nergens extreem, maar zelden zonder masker, abstracte schijnbeweging of zijspoor. En eerder weerbarstig geprikkel dan moeilijkdoenerij.
Die balansoefening tussen experiment en toegankelijkheid maakt van het album wel een intrigerend werkstuk, waarbij je blootgesteld wordt aan grillige composities met een in zichzelf gekeerde sax ('Man Like'), het door en door Europees klinkende 'Mondays', en de (net niet té) gesuikerde ballade 'Back In The Game'. Overtuigend sluitstuk, en tevens het enige dat iets van een circussfeer heeft, is de titeltrack; een suite die bonkige spierballen en gefluisterde finesse met succes verenigt.
Pilgrim zet niet de aanval in op het Europese jazz establishment en heeft geen boude statements te maken. Het is wél een heropfrissing van binnenuit die een eigenzinnige invulling aan de jazz geeft. Een te ontdekken, hechte band uit een van de onbekende/onbeminde jazzlanden, en de komende dagen op verschillende plaatsen in België te zien. Doen!
http://cobra.be/cm/cobra/muziek/1.2202157
Tobias Preisig und Klaus König haben unser Schweizer Jazzjahr am stärksten geprägt. Der 33-jährige Geiger mit seinem formidablen Album <«Drifting», der 78-jährige Pianist mit seinem Comeback nach langer Krankheit und der Veröffentlichung von 13 Alben seines Jazz- Live-Trios mit illustren Gastsolisten. Ein Stück Schweizer Jazzgeschichte. Bemerkenswert entwickelt sich der Jazzgesang. Angeführt von den beiden Vokalartisten Andreas Schaerer (Hildegard Lernt Fliegen) und Sarah Buechi sowie vom 25-jährigen, swingenden Pop-Jazzer Raphael Jost. Vielversprechend klingen auch Kostproben von René Moseles neuer Band Ramblin, mit der er den in die Jahre gekommenen Dixieland-Stil ins Hier und Jetzt überführt.
Italian Circus Story
Die fünf Musiker der Formation „Pilgrim“ laden mit frischer Spontaneität und eigenwilliger Improvisation zu einer abenteuerlichen Expedition abseits der üblichen Pilgerfade.
Fünf Männer beleben die Bühne mit einem Sound, der nicht eben alltäglich ist: Außer Christoph Irniger, der sein Tenorsaxophon mit großer Hingabe spielt, legen sich Dave Gisler an der E-Gitarre, Stefan Aeby am Piano, Raffaele Bossard am Kontrabass und Michael Stulz am Schlagzeug mächtig ins Zeug, um Irnigers Kompositionen im Sinne des Erfinders zu interpretieren. Zusammen bilden sie die Formation Pilgrim und die Stücke, die sie spielen, stammen aus ihrem jüngsten Album namens Italian Circus Story. Eigenwillig und komplex wie die Komposition selbst ist ihr Spiel, das trotz aller Individualität und Spontaneität bestens harmoniert – so, wie es in einem Zirkus eben sein muss. Die im Modern Jazz naturgemäße Improvisation und Skizzenhaftigkeit paart sich bei diesem Quintett mit klarer Ausdrucksstärke und wohltemperierten Instrumenten. Es ist diese Balance zwischen fundiertem und routiniertem Können und experimentellem Wagemut, die die Musik des 35-jährigen Jazzsaxophonisten aus Zürich so besonders macht. Und ihn als Solisten so faszinierend und als Bandleader so mitreißend und überzeugend. Aber das ist kein Wunder: Christoph Irniger ist nämlich nicht nur ein talentierter Vollblut-Musiker mit umfassender Konzert-Erfahrung in- und außerhalb der Schweiz, sondern auch ein begabter Musikpädagoge, der es versteht, Leitung zu übernehmen und dennoch Raum zu schaffen für individuelle Entfaltung.
https://www.szenik.eu/de/event/christoph-irniger