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Unabhängige Musik seit 1986.
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228: SCHWEIZER - FAVRE. Live In Zürich

Intakt Recording #228 / 2014

Irène Schweizer: Piano
Pierre Favre: Drums, Percussion


Ursprünglicher Preis CHF 12.00 - Ursprünglicher Preis CHF 30.00
Ursprünglicher Preis
CHF 30.00
CHF 12.00 - CHF 30.00
Aktueller Preis CHF 30.00
Format: Compact Disc
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Irène Schweizer - Pierre Favre, «zwei Titanen des Jazz», wie die britische Zeitung «The Guardian» das Künstlerduo bezeichnete, sind zwei Wahlverwandte, Zwillinge im Geiste. Seit 1966 spielt das Duo regelmässig zusammen.
Weltweit repräsentieren Irène Schweizer und Pierre Favre mit ihrer Musik die bessere Seite der Schweiz: künstlerische Virtuosität und Kreativität, Beständigkeit, Offenheit, Neugierde. Ihr Auftritt im New Yorker Jazzclub The Stone im Rahmen des Intakt Festivals wurde von der New Yorker Jazzzeitung «New York City Jazz Record» zu einem der besten New Yorker Konzerte von 2012 gekürt!
Im Frühling 2013 spielten Schweizer-Favre drei Konzertabende im Zürcher Kulturzentrum Roten Fabrik. Drei Heimkonzerte vor einem begeisterten Publikum. Jetzt liegt das ultimate Live-Album von Schweizer-Favre vor.

Album Credits

Cover art and design: Jonas schoder
Photos: Francesca Pfeffer
Liner notes: christian Broecking

Recorded live March 22 – 24, 2013, at Rote Fabrik, Zürich. engineer: Jean-Marc Fussat. Mixed by Jean-Marc Fussat, la Garenne-colombes, France, July 2013. Mastered by Willy strehler, Guntershausen. Produced, published and copyright by Intakt Records, Patrik Landolt.

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Götz Bühler
Jazzthing Magazine

EUROPÄISCHE JAZZLEGENDEN

BEGEGNUNGEN MIT DEN WEG-BEREITERN TEIL 5

„Ich stamme nicht aus den Staaten, ich bin in Europa geboren. Klassik gehört zu meinen Wurzeln wie auch die Musik des skandinavischen Jazz", sagt Geiger Adam Bałdych an anderer Stelle in diesem Heft. Dass wir seine Musik heute ganz selbstverständlich als eine Form von Jazz wahrnehmen, ist nicht zuletzt ein Verdienst der europäischen Jazzpioniere, die wir in dieser Serie würdigen. Autor Götz Bühler und Fotograf Lutz Voigtländer sind für die neueste Folge nach Zürich, München und Helsinki gereist.

PIERRE FAVRE erinnert sich an frühe Lehrstunden als neugieriger Zuschauer vor dem Schlagzeug von Kenny Clarke - und als reaktionsschneller Schlagzeuger im Orchester einer Stripteasebar.

KLAUS DOLDINGER berichtet über große Auslandstourneen mit Gruppen wie AC/DC als Support und zeigt sich mit seinem Schicksal sehr zufrieden.

DUSKO GOYKOVICHS Wohnung erweist sich als eine Art Museum seiner 65 Jahre währenden Karriere, die ihn von Belgrad über Deutschland hinaus in die USA und die ganze Welt geführt hat - viel Stoff für Erinnerungen.

EERO KOIVISTOINEN hat kein Problem damit, wenn ihm andere immer wieder vorwerfen, dass er sich verzettele - als Jazzer sei er nun mal per se kein Purist und für alles Mögliche offen.

PIERRE FAVRE

ICH FINDE ES WICHTIG, DASS DER SCHLAGZEUGER AUCH MELODIEN HAT. DIE LASSEN EINEN FREI.

„Ich bin überall zu Hause, aber hier fühle ich mich wohler", sagt Pierre Favre. Der melodieverliebte Schlagzeuger meint nicht nur die Schweiz oder seinen Bungalow in einem Vorort von Zürich, sondern vor allem: nicht Paris, wo er immerhin 14 Jahre gelebt hat. „In Paris war es mir zu monarchisch. Zu viele Cliquen und zu viele Probleme, wenn man nicht zur richtigen gehört. Aber es ist die beste Kinostadt. Unglaublich, was es da zu sehen gibt! Die Franzosen sind mehr Gesicht und weniger Ohr, die Deutschen mehr Ohr. Das ist die Kultur. Deswegen bin ich immer eher in den deutschsprachigen Ländern. Man hört anders."

Pierre Favre kam vor 76 Jahren in Le Locle, der Wiege der Schweizer Uhrmacherei, zur Welt. Eigentlich wollte er Bauer werden, aber das Schicksal und sein Bruder hatten andere Pläne. „Mein Bruder ist Schriftsteller, aber als junger Mann hat er Akkordeon auf Bällen gespielt. Ich sollte dazu Schlagzeug spielen. Er hat mir das diktiert.

„Das kommt nicht infrage. Ich will Bauer werden." - „Du spielst, weil Mama gesagt hat, dass ich auf dich aufpassen soll - und ich muss auf diesem Ball spielen." Dann hat er mich ans Schlagzeug gesetzt und mir alles gezeigt: Tango, Paso doble ... Der Ball war ja in zehn Tagen, und bis dahin musste ich das können. Und ich habe es gekonnt. Frag mich bitte nicht, wie. Es war dieses Fieber. Das ist heute noch so. Das Fieber ist sogar gestiegen. Ich bin meinem Bruder dankbar dafür."

Schon bald fieberte Favre vor allem für Jazz. „Mein Bruder brachte mich zu einer Jamsession mit einem Max-Roach-artigen Drummer. Ich sage immer, dass ich keinen Lehrer gehabt habe, aber den hatte ich: Ich war zweimal bei ihm. Er hat gesagt:, Mach so: barampampambadadabambam. Das musst du können, aber du kannst es immer wieder umdrehen und damit spielen.' Zwei weitere Dinge hat er mir außerdem gesagt. Erstens:, Wenn du Musik hörst, egal was, dann denke dir immer, ob du dazu etwas beitragen kannst. Wenn nicht, lass die Hände in den Taschen. Das war meisterhaft! Das Zweite war:, Kümmere dich nicht, was die Leute sagen, mach, was du denkst. Man wird dir sagen, es ist modern und nicht gut, kümmere dich nicht drum und mach einfach weiter."

Nach diesen essenziellen Grundsätzen hat Pierre Favre seitdem, wie er sagt, „eigentlich die ganze Jazzgeschichte gespielt". Er war mit Bud Powell zu hören, mit Albert Nicholas, Benny Bailey, Booker Ervin, Mal Waldron, Lil Armstrong und einmal, als er in der Band von Max Greger spielte, auch mit deren Exmann Louis, dazu viel mit der Sängerin Tamia, Albert Mangelsdorff, den Michels Portal und Godard und natürlich im fantastisch freifliegenden Duo mit der Pianistin Irène Schweizer. „Ich habe auch zum Teil mit denen gespielt, die diese Musik ganz am Anfang geprägt und gemacht haben. Das ist sehr familiär: Warst du nicht gut, wurdest du sofort rausgeschmissen, warst du gut, gehörtest du zur Familie. Das ist heutzutage nicht mehr so. Die Produkte kommen heute sehr viel von Schulen, aber unsere Schule war auf dem Podium in diesen Rattenlöchern und das war nicht leicht. Ich war Berufsmusiker mit 17. Ein Kind! Und ich habe so viele Väter gehabt. Sie sagten:,Du bist gut, ich zeig dir was.' Eine Zeit lang habe ich in einem Nachtclub in Basel zum Tanztee gespielt und jeden Nachmittag kam der Saxofonist Benny Waters vorbei. Wenn man ihn fragte, was er da wollte, sagte er:,Ich komme, um nachzusehen, wie es meinem Sohn geht.' Ist das nicht toll? Er hatte mich ausgesucht als einen, den er beschauen wollte, wie er sich entwickelt. Diese Men-talität erlebe ich heute nicht mehr so viel."

Pierre Favre ist nicht sent...

G
Giuseppe Segala
All About Jazz Blog

Come dice Ekkehard Jost nel suo fondamentale volume Europas Jazz (Fischer Verlag, 1987), "Negli anni attorno al 1970, in un fase storica relativamente breve, il Jazz europeo trovò se stesso." Gli elvetici Irene Schweizer e Pierre Favre sono tra coloro che contribuirono fortemente all'identità europea di una musica che fino a quel momento aveva vissuto quasi esclusivamente sotto l'accecante riflesso dei fari statunitensi, tranne poche eccezioni, tra cui quella di Django Reinhardt.

Nel 1968 i due elvetici avevano registrato, in trio con il forte contrabbassista germanico Peter Kowald, lo storico album Santana (nessun riferimento a Carlos, apparso sulle platee internazionali poco dopo), pubblicato dall'etichetta Free Music Production, fondata proprio in quell'anno da personaggi come Kowald e Peter Brotzmann, con il contributo della stessa Schweizer. Il trio si allargherà poco dopo in un quartetto altrettanto formidabile, con l'inserimento di Evan Parker.

Già allora l'impostazione dei musicisti europei era chiara: guardavano al free degli anni Sessanta, sfruttando lo squarcio di libertà operato da quel movimento per costruire una propria identità autonoma, seppure in costante contatto dialettico con i musicisti americani. L'approccio di Favre era già evidente allora, sia nello studio timbrico, con i contrasti ampi tra gli elementi del drum-set che davano vita a melodie molto articolate, che nell'attenzione alle poliritmie, vicine a uno spirito europeo più che africano. Il piano della Schweizer, pur molto influenzato da Paul Bley e Cecil Taylor (ma anche da Abdullah Ibrahim), cercava echi della tradizione folkloristica europea, da lei molto praticata in gioventù.

Nel corso del lungo periodo (più di quaranta anni) che ci separa da allora, i due musicisti hanno condotto la loro vicenda artistica con grande coerenza, sviluppando in modo ammirabile quelle premesse. La Schweizer ha dedicato spesso la propria attenzione al duo con la batteria, sottolineando il suo interesse al ritmo e al pianoforte come strumento in grado di indagare e sviluppare concezioni ritmiche e poliritmiche. Restano celebri e molto significativi i cinque album da lei registrati per l'etichetta Intakt tra il 1986 e il 1995 con altrettanti grandi interpreti della batteria: Louis Moholo-Moholo, Gunter Baby Sommer, Andrew Cyrille, Han Bennink e lo stesso Favre.

Nel contempo il suo pianismo ha sempre più sviluppato l'atteggiamento di libera iterazione gioiosa e cantabile derivante dall'attenzione alla musica del Sud Africa, in particolare di Ibrahim. Il pianista (allora con il nome Dollar Brand) visse in Svizzera negli anni Sessanta e la Schweizer aveva sviluppato una forte propensione per il suo stile; molto spesso era tra il suo pubblico. Poi l'attenzione per il jazz sudafricano si saldò ancor di più con la conoscenza di Chris McGregor, Moholo e degli altri grandi della cerchia Brotherhood of Breath.

Live in Zürich è una significativa gemma che scaturisce ancora da quella miniera del jazz prodotto e pensato in Europa. Registrato nel marzo 2013, si compone di dodici brani che tendono alla brevità o alla lunghezza media. In parte composti insieme, in parte dalla sola pianista. "Painted Face" vede protagonista la percussione precisa, illuministica di Favre. "All Alone" è l'unico standard: il classico di Irving Berlin, ben plasmato dal solo piano. La musica si dipana in screziata lucentezza, in volumi ben modellati, in dialoghi tersi, tessuti con maestria narrativa. Il blues finale, ruvido, accattivante, si chiude con un delizioso cenno a Scott Joplin: "The Entertainer." Due maestri, che hanno ancora tanto da dire.

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