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Unabhängige Musik seit 1986.
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120: SYLVIE COURVOISIER. Lonleyville

Intakt Recording #120/ 2007

Sylvie Courvoisier: Piano
Mark Feldman: Violin
Vincent Courtois: Cello
Ikue Mori: Electronics
Gerald Cleaver: Drums


Ursprünglicher Preis CHF 12.00 - Ursprünglicher Preis CHF 30.00
Ursprünglicher Preis
CHF 30.00
CHF 12.00 - CHF 30.00
Aktueller Preis CHF 30.00
Format: Compact Disc
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Im April 2006 versammelte Courvoisier das Quintett mit Mark Feldman, Vincent Courtois, Ikue Mori und Gerald Cleaver für vier Abende im Théâtre Vidy-Lausanne in der Schweiz. Solche Auftritte waren einst das allgegenwärtige Testgelände für Improvisatoren, die sich mit Jazz beschäftigten, sind heute aber eine Seltenheit. Dennoch war es das perfekte Labor für ein Projekt wie das von Courvoisier, und die Aufführungen hätten nicht in einem besseren Intervall stattfinden können, um das Heilmittel zu testen. Lonelyville bestätigt, dass sich das Warten gelohnt hat, denn es ist ein Zeichen für ein zeitgenössisches Kompositionsgefühl, das sowohl ausgesprochen formal als auch künstlerspezifisch ist. Folglich geht Courvoisiers Ansatz zur Kompositionsform über das Entwerfen einer Reihe von Beziehungen zwischen Materialien hinaus, sondern auch einer Reihe von Beziehungen zwischen Musikern. Die Abstimmung von Musikern und Materialien ist eine altehrwürdige Tradition, doch selten hat eine Komponistin für so unterschiedliche Künstler wie Courvoisier für dieses Projekt komponiert. Ihre Motivation war einfach: Sie sind alle langjährige Freunde und Kollegen. Dennoch ist das Farbspektrum, das in diesen Aufführungen von Ikue Mori, Mark Feldman, Vincent Courtois und Gerald Cleaver geschaffen wurde, erstaunlich breit. Mori, Courvoisiers Kumpan in Mephista, einem von Susie Ibarra vervollständigten Trio, kann in einem Moment gurgelndes Wasser nachahmen und im nächsten die Hydraulik eines futuristischen Deus ex Machina. Ob er nun tückische Passagen meistert, deren Fingersätze praktisch vom Griffbrett abprallen, oder hemmungslos Akkorde sägt, Courtois testet ständig die Extreme seines Instruments. Als kompletter Perkussionist kann Cleaver mit geschmeidigen Texturen in ein Zwischenspiel schlüpfen oder mit kraftvollem Schlagzeugspiel Raserei entfachen. Und Feldman kann einfach alles. Die Pianistin Courvoisier ist für das Album ebenso zentral wie die Komponistin Courvoisier. Ihr Spiel ist so vielfältig wie das ihrer Kollegen und reicht von stiller Ehrfurcht bis hin zu Intensität, die bis in die Kehle geht. Während manche Pianisten ihre Präsenz nur dann bemerkbar machen, wenn sie reißende Fluten entfesseln, hinterlässt Courvoisier selbst in ihren minimalistischsten Momenten einen Eindruck. Ihre Technik ist makellos, aber sie ist nie Selbstzweck; sie dient ausnahmslos der emotionalen Wahrheit des Augenblicks, die wiederum dem Gesamtkonzept der Komposition dient. Dies ist ein Aspekt ihrer Kunst, den sie ebenso sorgfältig gepflegt hat wie ihre Kompositionen. Mit Lonelyville erreichte Sylvie Courvoisier den Horizont, den sie 2004 erstmals erblickte und der 2005 vollständig sichtbar wurde. Zweifellos hat sie bereits einen anderen Horizont im Auge und arbeitet an einem neuen Werk, um ihn zu erreichen.

Album Credits

Cover art: Mario del Curto, chez Richard Greaves
photo: Mario del Curto
Graphic design: Jonas Schoder
Liner notes: Bill Shoemaker

Recorded live at the Vidy Theater, Lausanne, Switzerland, April 6–8, 2006. Recorded, mixed and mastered by Walter Quintus. Produced by Sylvie Courvoisier and Intakt Records. Executive production: Patrik Landolt

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