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Unabhängige Musik seit 1986.
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226: BIONDINI – GODARD – NIGGLI. Mavì

Intakt Recording #226 / 2013

Luciano Biondini: Accordion
Michel Godard: Tuba, Serpent, E-Bass
Lucas Niggli: Drums


Ursprünglicher Preis CHF 12.00 - Ursprünglicher Preis CHF 30.00
Ursprünglicher Preis
CHF 30.00
CHF 12.00 - CHF 30.00
Aktueller Preis CHF 30.00
Format: Compact Disc
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"Mavi" heisst die neue CD des Trios Biondini-Godard-Niggli.
Der Titel bezeichnet ein klares Blau - jene Farbe, die man sieht, wenn man die Erde vom All aus betrachtet. Und er sagt viel über die Klänge, die uns da beschert werden. Wir hören Musik, die aus den Sphären zu kommen scheint und doch höchst welthal-tig, bewegt und sinnlich ist.
Da ist die Herkunft der Musiker: Biondini (*1971) stammt aus Spoleto in der italienischen Provinz Perugia, Michel Godard (*1960) kommt aus dem französischen Héricourt bei Belfort in der Franche-Compté, und Lucas Niggli (*1968) ist Schweizer und im Zürcher Oberland daheim, verbrachte aber die ersten sieben Lebensjahre in Kamerun. Verschiedene Kulturen und Sprachen kommen hier also zusammen.
Die Musik von Biondini, Godard und Niggli lebt von ihrer Poesie, ihrer Klangschönheit, ihrer Gedankentiefe, aber auch von ihrer inneren Spannung. Diese entsteht durch das Verweben von Komposition und Improvisation. So gelingt ihnen jene Verbindung von Form und Freiheit, die den Kern des Jazz ausmacht, und wir sehen die Erde in klarem Blau.

Album Credits

Cover art and graphic design: Jonas Schoder
Photos: Cees van de Ven
Liner notes: Manfred Papst

Recorded May 23, 24, 2013, by Willy Strehler at Klangdach, except track 8 and 9, which are recorded live at Jazzfestival Schaffhausen, May 22, 2013, by Martin Pearson for SRF Schweizer Radio und Fernsehen. Mixed and mastered July 8, 9, 2013, by Willy Strehler at Studio Klangdach.

Customer Reviews

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C
Claudia Schuller
Nürnberger Nachrichten

Wie Wolken im heftigen Wind

Fürther Jazzvariationen: Biondini, Godard und Niggli spielten im Kulturforum

Darf's ein bisschen mehr sein? Das Trio Luciano Biondini (Akkordeon), Michel Godard (Tuba, Serpent, E-Bass) und Lucas Niggli (Schlagzeug, Perkussion) wendet sich nicht an Jazz-Puristen, sondern an Musikfreunde, die das ohnehin weite Jazz-Feld gerne um das Unbekannte erweitern.

Da ist der Italiener Biondini mit seinem Akkordeon, um das hochnäsige Jazzer jahrzehntelang einen weiten Bogen machten. Dabei ist der tönende Blasebalg wie kein anderes Instrument in der Lage, sich jeder Situation anzupassen. Und das nutzt er weidlich aus. Eine aufgeklärte, moderne Musik kann dadurch nur gewinnen.

Der Franzose Godard bläst mal flüsternd, ganz natürlich, so dass man das Instrument in seinen Händen glatt vergisst, dann wieder lyrisch oder artifiziell. Gerne fokussiert er sich auf die tiefen Töne, die er herrlich zu kombinieren versteht.

Der Schweizer Niggli schließlich wirbelt intensiv auf dem Schlagzeug und erdet dadurch so manchen verträumten Part. Es ist genau diese Kombination, die das Trio auszeichnet, die den Sound feinsinnig und kernig zugleich macht, die einen träumen und auch schmunzeln lässt. Der Wunsch nach einem Fondue, das Käse und Schokolade vereint, kommt auf. Diese Musiker schaffen das schließlich auch. Es ist, wie wenn Wolken im heftigen Wind vorbeiziehen, spannungsgeladen und federleicht gleichermaßen.

Das Konzert wird zur intensiven, fast kammermusikalischen Angelegenheit, die die Gäste im gut besuchten Kulturforum richtig genießen. Fortschritt und Modernität im besten Sinne mischt sich mit älplerischer Tradition, drei Nationen vereinen sich zum gemeinsamen Forschen in höheren Sphären. Das bedeutet freie Improvisation vom Feinsten, viele Geräusch-Experiment-Spielereien und jede Menge Freude am Musizieren. Disziplin, Ernsthaftigkeit, Harmonik, Klanglichkeit und Komplexität, die fast schon klassisch anmuten, gehen mit wilder Harmonik und experimenteller Technik einen Cocktail trinken.

So kommen gut durchgeshaked all die Parameter der Differenzierung wieder ins Spiel: Dramatik, Gegensatz, Spannung, Farbe, Reibung, Emotion, Modulation, Wechsel, Plötzlichkeit, Überraschung. Warum müssen moderne Melodien eigentlich diatonisch sein und Harmonien immer nur Dreiklänge? Warum bloß soll der rhythmische Puls eines Stücks von Anfang bis Ende gleich bleiben? Warum dürfen Prozesse nicht unterbrochen und von anderen Prozessen kontrastiert werden?

Das fragt das muntere Trio und antwortet darauf mit Entschlossenheit unvorhersehbar. Nein, Crossover ist keine Erfindung von heute. Der Jazz war kaum zehn Jahre alt, als findige Köpfe bereits anno 1924 daran gingen, ihn mit sinfonischer Musik zu kreuzen. Und in gewisser Weise führen Biondini, Godard und Niggli diese Tradition fort. In fröhlicher Nostalgie gehen sie ihren Weg. Der Ausgang der Geschichte bleibt offen.

R
Rolf Thomas
Jazzthetik Magazin

Tätigkeitsbericht - so hieß einst die autobiografische Rechtfertigungsschrift des Ludwig Poullain, eines Bankers, der in den späten siebziger Jahren die Hauptfigur eines Bankskandals war. Was das mit dem Schweizer Schlagzeuger Lucas Niggli zu tun hat? Nichts. Aber um mit den vielfältigen Aktivitäten des besten europäischen Schlagzeugers Schritt zu halten, braucht es eben ab und zu einen, genau, Tätigkeitsbericht. Hier ist er.

„Andreas hat mich eingeladen, ein Duo mit ihm zu spielen", schildert Lucas Niggli ganz schlicht die Entstehung des ekstatischen Tonträgers Tyr-Gly-Gly-Phe-Met, bei dem das Aufeinandertreffen des Vokalartisten Andreas Schaerer mit Niggli improvisierende Funken schlägt. „Geprobt haben wir nicht, die CD ist live und ohne doppelten Boden. Es war einer dieser unfassbaren und grandiosen Momente, wo man denkt:, Wie es in der Improvisation möglich ist, dass es so schlüssig und rauschhaft zugleich klingt!' Ich nehme das Wort nicht gerne in den Mund, aber es war eine Sternstunde."

Was nötig ist, um so etwas hinzukriegen, bringt Lucas Niggli nach kurzem Nachdenken auf den Punkt: „Mentale Frische. Und dass man keine Pläne macht. Das Faszinierende an der Improvisation ist ja, dass das Wissen darum, dass man auch scheitern kann, ein Teil der Sache ist. In Echtzeit zu musizieren, muss nicht funktionieren. Aber wenn es funktioniert, kann man in Regionen vordringen, in die man mit Üben und mit Komposition nicht kommt." Die Problematik, beim Improvisieren in Automatismen zu verfallen, ist Niggli durchaus bewusst. „Es wäre vermessen zu behaupten, man kann immer neu sein", konstatiert der Drummer. „Das geht nicht. Ich habe meine Sprache und arbeite mit diesem Vokabular. Wenn ich es schaffe, in Echtzeit mit meinem Rüstzeug, meinem Vokabular eine spannende Geschichte zu erzählen, dann bin ich ganz oben. Das ist die Kunst beim Improvisieren. Man muss nicht unbedingt versuchen,, neu' zu sein - aber man muss jetzt sein."

Über seinen Partner weiß Niggli natur-gemäß nur Gutes zu berichten. „Er ist eine Rampensau und ein Energetiker", grinst der Schlagzeuger. „Andreas hat ein unglaublich großes Ausdrucksspektrum. Zudem ist die Mischung aus Stimme und Schlagzeug sehr archaischdas gefällt mir. Stimme und Trommel ist ja die älteste Musikform überhaupt." Demnächst übrigens auch in einer Studio-Produktion: Bei Nigglis Stamm-Label Intakt erscheint demnächst Arcanum, das bereits vorliegende Live-Dokument im Eigenverlag der Jazzwerkstatt Bern ist eigentlich mehr für Fans, aber unbedingt zu empfehlen.
Das Trio mit Elliott Sharp und Melvin Gibbs war dagegen ein einmaliges Ereignis.

„Gibbs' Trio mit Ronald Shannon Jackson und Bill Frisell war für mich maßgeblich", zeigt sich Lucas Niggli als echter Fan. „Diese Band namens Power Tools, leider nur sehr kurzlebig, war für mich ein Schlüsselerlebnis. Diese Mischung aus atemlos treibenden Grooves, von Freiheit, aber auch Schönheit diese wahnsinnig schönen Melodien - ließ mich immer tiefer in die Welt von Melvin eintauchen. Und als Intakt sich dann vor zwei Jahren in New York präsentieren durfte, wollten sie auch mich mit einer meiner bestehenden Bands dabeihaben. Aber ich wollte nicht den New Yorkern Schweizer Jazz vorspielen. Lieber wollte ich etwas Neues mit New Yorker Musikern auf die Beine stellen. Ich habe dann mit Fred Frith gespielt und mit Tim Berne und mir ein Trio gewünscht mit Elliott und Melvin, was ja kein Problem war, da die auch bei Intakt unter Vertrag sind. Das war natürlich eine tolle Woche in New York. Patrik Landolt von Intakt hat uns dann schnell für einen Tag ins Studio geschickt, und dabei ist Crossing the Waters entstanden. Das Trio war sehr vielschichtig, was das Verständnis untereinander anging, weil wir vom Alter und vom Improvisationsansatz her sehr weit voneinander entfernt waren. Dass es trotzdem gut klingt, ist eigentlich erstaunlich."

Nichts gegen Schönheit!

Nigglis Projekt mit Luciano Biondini und Michel Godard hat sich als langlebiger erwiesen, als es ursprünglich geplant war. Das mit folkloristischen Motiven spielende Trio bringt mit Mavi bereits die zweite CD heraus, und Niggli klingt in diesem Kontext so sanft wie sonst nie. „Die Band gibt es seit mindestens vier Jahren", erinnert sich Lucas Niggli. „Für mich ist sie ein Glücksfall, denn ich wäre nicht auf die Idee gekommen, aber ich bin für jemand anderen eingesprungen. Die Leichtigkeit dieses Trios ist wirklich einzigartig, und ich begreife mich in dieser Umgebung ganz und gar als Jazzschlagzeuger." Dass sich unter all den Originalen auf Mavi dann ausgerechnet Toots Thielemans' früher Hit,„Bluesette" findet, ist eine schöne und äußerst originelle Idee. „Luciano wollte das unbedingt spielen", erzählt Niggli. „Die Jungs stehen auf Schönheit. Ich habe nichts dagegen - die Musik ist so groß, da kann man sich in vielen Berei-chen tummeln. Ich genieße es, auf vielen Hochzeiten zu tanzen. Ich liebe es, hochkomplexe komponierte Musik zu spielen, ich liebe aber auch ein musikantisches Musiz...

N
Neri Pollastri
All About Jazz Blog

Giunto al secondo CD (il precedente What Is There What Is Not era del 2011, sempre per Intakt), l'atipico, europeo e originale trio di Luciano Biondini, Michel Godard e Lucas Niggli mostra di avere un'intesa invidiabile, messa alla prova su un repertorio decisamente variato e interessante.

Mavì—titolo che rimanda al colore del mare—è stato registrato nel maggio del 2013, all'indomani di una riuscitissima performance dal vivo al festival di Schaffhausen—dalla quale vengono infatti le ultime due tracce. Godard vi suona tuba, serpente e in alcuni passi anche la chitarra basso, e costituisce senza dubbio l'elemento che maggiormente caratterizza il colore e le atmosfere, dato che i suoi strumenti producono anzitutto uno sfondo scabro sul quale si staglia la fisarmonica di Biondini, in secondo luogo una vasta serie di melodie e improvvisazioni decisamente spiazzanti per chi non conosca Godard e ciò che egli è capace di fare con le "armi apparentemente limitate" di cui dispone.

Accanto a lui è particolarmente efficace lo svizzero (ma lungamente vissuto in Camerun da giovanissimo) Niggli, che usa la batteria con approccio multietnico e multicolore—come evidenzia in modo eminente la suggestiva introduzione di "Black Eyes"—conferendo anch'egli alla musica timbri e atmosfere sorprendenti.

Biondini, infine, è di fatto il primattore, spettando a lui gran parte degli spazi tematici—interpretati con brillantezza e virtuosistica genialità—ma anche numerosi bordoni, che è in grado di rendere con forme assai diverse tra loro, ora in modo quasi organistica, ora da pura ancia.

Come detto, la musica si avvale anche della varietà dei temi, perlopiù originali (tre a testa di Biondini e Godard, uno solo di Niggli) ma comunque tra loro diversissimi e—cosa importante—poco legati alla tradizione della fisarmonica. Oltre a essi, "Bluesette" è di Toots Thielemans, "Unrequited" uno tra i più noti brani di Brad Mehldau e "Lascia ch'io pianga" di Händel, bellissimo ma da qualche tempo un po' abusato, comunque qui riproposto in una forma molto originale. Ad ogni modo, i brani—incluso il conclusivo, splendido, "A Trace of Grace"—sono in fondo poco più che uno spunto per il dialogo improvvisato tra i tre, che è infatti ciò che conta e affascina di questo lavoro.

https://www.allaboutjazz.com/mavi-luciani-biondini-michel-godard-lucas-niggli-intakt-records-review-by-neri-pollastri#.U3BtDShOPSI

N
Nick Joyce
Basler Zeitung

Passion auf dem Akkordeon

Luciano Biondini und Mitstreiter überzeugen am Jazzfestival

Basel. Wer bisher Zweifel am sinnvollen Einsatz des Akkordeons im Jazz hatte, wurde am Mittwochabend eines Besseren belehrt. Beim Doppelauftritt in der Gare du Nord erwies sich Luciano Biondini als weiser Virtuose, eklektischer Improvisator und einfühlsamer Begleiter seiner wechselnden Weggefährten.

Im Trio mit dem Schweizer Perkussionisten Lucas Niggli und dem französischen Bläser Michel Godard war der Italiener Biondini aber nur einer von drei grossen Musikerpersönlichkeiten, die einander im Rampenlicht abwechselten. Niggli spielte so energisch, als würde er samt seinem exotisch bestückten Schlagzeug eine Treppe hinunterstürzen, und hielt dabei doch immer den Beat. Godard zeigte auf gurgelnder Tuba, traurigem Serpent und lakonischem E-Bass Humor, Melancholie und Präzision. Am Akkordeon vereinte Biondini mediterrane Fröhlichkeit, jazzige Souplesse und dunkle Bedrohlichkeit.

Das Repertoire liess den drei Meistermusikern viel Platz für Variationen. Neben Eigenkompositionen waren auch Stücke von Toots Thielemans, John Coltrane und Georg Friedrich Händel zu hören, ohne dass das 70 Minuten kurze Set in Beliebigkeit abglitt. Im Gegenteil: Der Auftritt hatte etwas Revueartiges, als hätten die Musiker jede treffsicher platzierte Note, jede witzige Moderation und jede noch so gewagte Kadenz abgesprochen. Niggli, Godard und Biondini boten ein Lehrstück, wie man Spontaneität, Anspruch und Unterhaltungswert in Einklang bringt.

Ein gerissener Geiger

Biondini vermochte diese Meisterleistung bei seinem Auftritt mit dem Geiger Adam Baldych, dem Bassisten Michel Benita und dem Schlagzeuger Philippe Garcia nicht zu toppen. Der Intensitätsabfall lag nicht an den Mitmusikern: Das Quartett spielte auf höchstem Niveau, wobei Baldych herausragte. Der junge Pole ergänzte lyrische Bogenarbeit mit gerissenen Pizzicati und dehnte einzelne Noten so weit, dass seine Geige oft wie eine japanische Koto klang.

Bei aller Passion geriet das Konzert etwas konventionell. Baldychs Eigenkompositionen zwischen keltischem Folk, treibenden Arabesken und ekstatischem Jazz wurden in langen Soli ausgelotet, aber nicht erforscht: Es blieb beim Herantasten. So war der Auftritt ein Paradestück für Improvisationsarbeit, aber kein grosser Wurf. Ganz im Gegensatz zu Biondinis erstem Set.

M
Michael G. Nastos
Cadence Magazine

A combination of tuba and accordion is different, but not unprecedented. Luciano Biondini and Michel Godard mesh well, recalling a certain romantic or chamber music concept that reflect their European background, while echoing harmonic shades of Duke Ellington, contemporary mainstream jazz, and even religious music.

The recording starts off very upbeat on the hard swinging title track, bounces along for Godard's original "Dreaming Dancers," and runs through some great rhythm changes during Brad Mehldau's "Unrequited". As you might expect when big brass meets a sensual squeezebox, the principals return to their hymnal or slow waltzing, melancholy roots. They also take liberties with spiky improvisations, as on the fully rearranged standard "Bluesette" in 5/4, really going out on "Black Eyes" or the developed "The Wised Up Fanfare". It's clear that Biondini and Godard are like minded, while very capable drummer Lucas Niggli has everything - rhythmic or free - under firm control.

It was refreshing to hear this recording. While the sonic landscape is most appealing, it is the meshing of the instruments and the way they play dynamically, that sets it apart. If you like Bob Stewart, or the Tin Hat Trio, you'll find this precious as well. Recommended.

https://nebula.wsimg.com/d1cf5113187d84187f12efb20e56ca07?AccessKeyId=972E417EFD7ED6ED057A&disposition=0&alloworigin=1

G
Guido Festinese
Il Manifesto

Un Planète nippo-francese

Nuovo progetto «made in France>> per Aki Takase, la pianista giapponese che in casa Intakt s'era dedicata soprattutto ai duetti, negli ultimi tempi. Uno di essi era con il grande clarinettista Louis Sclavis, che qui, in Flying Soul assieme a Doninique Pifarely al violino e Vincent Courtois al violoncello forma l'ossatura del La Planète, quartetto che speriamo di vedere presto su un palco. La pianista del Levante ha tocco sapiente e cangiante: da oscure simmetrie ritmiche monkiane, caricate di incursioni nel buio dei registri gravi ad aggraziati sciami scampanellanti, il disco scorre come un film emozionante e continuamente in evoluzione. Un altro (già rodato) dialogo a tre voci Intakt a dir poco eccellente è quello di Mavi, Luciano Biondini alla fisarmonica, Michel Godard con tuba e arcaico serpentone, Lucas Niggli a percuotere vari attrezzi: una meraviglia di interplay che cresce ad ogni ascolto. Fa tutto da solo (batteria, percussioni, voce!) Günter Baby Sommer nel rischioso ma efficacissimo Intakt Dedications: le «dediche sonore>> sono per i grandi batteristi della storia del jazz.

J
Jean Buzelin
Cultur Jazz Magazine

Autre son d'accordéon, celui de l'Italien Luciano Biondini, musicien classique à l'origine, qui apporte cette fois un côté latin et mélodique dans des improvisations lyriques rythmées enthousiasmantes et souvent prenantes. Il est vrai qu'il est accompagné par Michel Godard, charmeur de serpent et tubiste exceptionnel, et par le grand batteur suisse — un de plus — Lucas Niggli qu'on retrouve souvent chez Intakt dans les meilleurs contextes (Cf. Culturejazz - Petit voyage en Suisse, 26/12/2012). Un trio original dont c'est le second CD.

https://culturejazz.fr/spip.php?article2377

B
Bjarne Soltoft
Jazznytt

Mengden av CDer til anmeldelse presser på spaltene i Jazznytt, som med fire årlige utgaver ikke har lett ved å oppfylle sitt formål. Det sveitsisk baserte plateselskap Intakt Records er sammen med portugisiske Clean Feed de viktigste jazzselskaper i Europa med samtidsjazz i internasjonale gruppekonstellasjoner og som sådanne nettopp uomgjengelige emner for plateanmeldelse. Fra Intakt Records foreligger her en samling nye CDer, hvorav flere fortjener en nærmere omtale enn det blir tid og plass til. Men på kort form informerer vi følgende:

Christof Irniger Trio er internasjonalt sammensatt av musikere i 30-årene. Kapellmester Irniger fra Sveits spiller tenorsaksofon og deler om platens ni komposisjoner med den amerikanske bassist Raffaele Bossard, mens israelske Ziv Ravitz på trommer avrunder kompet. Musikken er ikke typisk Intakt-musikk. Her dyrkes det melodiske og klangpolerte til det ekstreme, og det er vanskelig å peke ut at noen «hever stemmen en eneste gang på platen. Og derved blir det en blodfattig affære.

Omhu med melodier og instrumentklang gir helt annerledes resultat når tre erfarne herrer som italienske Luciano Biondini på akkordeon sammen med franske Michel Godard med hans spesielle serpenthorn pluss tuba og bassgitar og sveitsiske Lucas Niggli på trommer utfolder sin fargerike, sensuelle musisering over egne samt lånte (fra Händel og Toots Thielemans) velformede melodier. Biondinis akkordeonspill er av ypperste klasse med integrerte streif innom musette, latin og dynamisk jazzfrasering.

Godard presenterer melodier og improviserer hovedsakelig på sin serpent, men tubaen viser et rikere fargespekter, som gjerne kunne vært mere i fokus. Niggli er et unikum i poetisk perkusjon og rytmisk, stimulerende drive.

Og likeså vennlig stemt Biondini-trioens musikk forekommer, likeså bestialsk konfronterende er trioen med Elliott Sharp, Melvin Gibbs og gjengangeren Niggli. Den godt voksne New York'er Sharp er en hyper-energisk og -kreativ multimusikus, både instrumentelt og genremessig. Denne gang er det ikke klaver eller saksofoner eller stort orkester eller klassisk eller ... jo, når vi kommer til wave-rock, støy og freejazz på listen er vi noenlunde på plass. Og hvis man overlever det innledende nummer, kan man både få respekt for og nyte mangfoldigheten av lydspektre i trioens kreative såkalte instant composing. Sharp er en sprudlende improvisator med en fryktinngytende teknikk, Gibbs står med sin elbass som det siste trygge tre i skogen, og Niggli viser nå sin rå side med lokomotiv-drive på skinn og metal, uten at hans identitet har forandret seg. En oppkvikker i litt støy og mange toner.

Mange toner, men ingen støy, høres på den raffinerte sveitsiske kvartett Qbjets Trouvées siste plate. All musikken er skrevet av pianisten Gabriela Friedli, som er en trollkvinne ved klaveret med heftig vridde figurerer, overrumplende intervaller og likevel med et distinkt lyrisk fundament. Et slags søsterskap til Irene Schweizer, Marilyn Crispell, Sylvie Courvoisier og Eve Risser (fra «The New Songs») merkes. Co Streiff på alt- og sopransaksofon behersker smidig de komplekse temaer og er tillike en kreativ, motivsøkende improvisator. Jan Schlegel holder musikken i balanse med sin fleksible seksstrengede bassgitar og tilfører avstemt uro med elektroniske virkemidler, mens Dieter Ulrich på trommer nærmest omfavner kompet med sitt elegante spill. Sammen fremdriver denne modne kvartetten en sterkt stemningsvariert musikk med tonale trekk fra europeisk samtidsmusikk, som i utførelsen forvandles til inciterende, fremstående samtidsjazz.

Renvasket jazzmusikk er ikke just hva den sveitsiske akkordeonspiller Hans Hassler har tenkt seg å tilby på sin utgivelse. Hassler er en grådig ulv som vanker i alle musikkarter, og med nærværende plate fremlegger han en musikalsk **** med hints fra sveitsisk folklore, euroklassisisme og konvensjonell jazzimprovisasjon. Disse elementer inngår i barokke og abrupte blandinger med skjeve takter og harmonier i de fleste av platens seksten stykker og med lojalt angitte henvisninger til folketonenes opphavsmenn. Heldigvis fremstår Hassler som en frodig og fantasirik spillemann, som man gjerne legger ører og smilebånd til både når han spiller solo, duo med perkusjonisten Beat Föllmi og duo eller trio med de kyndige tyskene, Jürgen Kupke på klarinett og Gebhard Ullmann på bassklarinett og tenorsaksofon.

Altså fem ganske forskjellige musikalske tilbud fra Intakt Records her med Objets Trouvée som klar puljevinner, samt noe fint sølvmedaljedryss dess foruten.

C
Chris Joris
Jazz Mozaiek

Het ontstaan van trio's als deze lijken wel afgesproken werk. Onlangs nam Godard nog een cd op met de Zwitserse bandoneoniste Helena Rüegg en bij ons kennen we de tandem Tuur Florizoone en Michel Massot. Er klinkt wel degelijk overeenkomst: dezelfde Europese feestelijkheid en wereldse klanken. Een reggae, die een polka kan zijn; dansende grooves en warme melancholie, en natuurlijk virtuositeit. De meeste composities komen van Biondini en Godard, één van Niggli, een Brad Mehldau (Unrequited), Bluesette van Toots en zelfs een stuk van G. F. Händel (zowel Godard als Biondini hebben een affiniteit met barokmuziek). Godard zet stevig in met de growling voice door de tuba (iets wat zijn generatie bij Bob Stewart heeft gehaald). Hij krijgt een prachtige rol toebedeeld in dit trio, zowel melodisch als ondersteunend. Biondini is een razend leuke accordeonwizard, die zich wel graag aan lyriek en harmonie houdt. Lucas Niggli, zich doorgaans eerder aan experimenten wagend, speelt hier vrolijk de rol van ritme-anker, maar wordt totaal zichzelf in zijn live opgenomen percussiesolo Black Eyes: vol mysterie en hypnose.

E
Ernst Mitter
freiStil Magazine

Und sie tun es wieder. Nach dem fulminanten Erstling What Is There What Is Not (Intakt 185) legt das Trio, nach vielen erfolgreichen Liveauftritten, diese neue CD vor. Die unkonventionelle Instrumentierung verspricht wieder Besonderes. Die Protagonisten sind auch in der Lage, diese Erwartungshaltung mit großem Einfühlungsvermögen und stupender Technik zu erfüllen. Wie da das Akkordeon und das ‚Naturinstrument‘ Serpent immer wieder miteinander kommunizieren, unprätentiös unterstützt vom klugen Lucas Niggli am Schlagzeug, verbraucht sich auch bei oftmaligem Hören nicht. Die drei Musiker haben einen gewaltigen Erfahrungsschatz, aus dem sie sich bedienen können, sind mit ihrer profunden (klassischen) Ausbildung jederzeit in der Lage, aus den Engführungen eines Stückes wieder in eine übersichtliche Weite zu gelangen, Lösungen zu finden, die sich aus dem Miteinander ergeben, die nicht im Studierzimmer am Papier entwickelt wurden. Manchmal hilft auch einfach eine Prise Humor weiter. So unterhaltsam kann aktuelle Improvisationsmusik auch sein.