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Unabhängige Musik seit 1986.
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349: CHRISTOPH IRNIGER TRIO with LOREN STILLMAN Guest NILS WOGRAM. Open City

Intakt Recording #349/ 2020


Christoph Irniger: Tenor Saxophone
Raffaele Bossard: Bass
Ziv Ravitz: Drums
loren Stillman: Alto Saxophone
Nils Wogram: Trombone


Ursprünglicher Preis CHF 12.00 - Ursprünglicher Preis CHF 30.00
Ursprünglicher Preis
CHF 30.00
CHF 12.00 - CHF 30.00
Aktueller Preis CHF 30.00
Format: Compact Disc
More Info

Nach den gefeierten Alben «Gowanus Canal» (2012) und «Octopus» (2015) legt Christoph Irniger mit seinem Trio mit dem Bassisten Raffaele Bossard und dem Schlagzeuger Ziv Ravitz die Scheibe «Open City» vor: erweitert um den amerikanischen Alto Saxofonisten Loren Stillman und den Gast Nils Wogram an der Posaune. Vertraut mit der Jazztradition und den avancierten Gestaltungsmitteln der Moderne legt das erweiterte Trio ein aktuelles musikalisches Statement vor. Mit Spielwitz und melodischer Erfindungskraft verbindet das sich an Songstrukturen orientierende Ensemble Arrangement und Improvisation zu einem stimmigen und verführerischen Ganzen. «Sie sind nicht nur eminente Techniker, sondern verstehen sich auch traumwandlerisch sicher aufs Interplay. Mit Loren Stillman und Nils Wogram schafft Christoph Irnigers Trio eine Musik, die Verstand und Leidenschaft vereint, zeitlos und auf der Höhe der Zeit», schreibt Manfred Papst in den Liner Notes.

Album Credits

Cover Art: Jazzberry Blue
Graphic Design: Jonas Schoder
Liner Notes: Manfred Papst
Photo: Ziv Ravitz

Recorded January 19 & 20, 2020, at Hardstudios in winterthur by Michael Brändli. Recording coproduced by SRF Radio 2 Kultur. Mixed by Ziv Ravitz. Mastered in April 2020 at Hardstudios in winterthur by Michael Brändli. Published by Intakt Records. Produced by Christoph Irniger and Intakt Records. Patrik Landolt, Anja Illmaier, Florian Keller, P. O. Box, 8024 Zürich.

Customer Reviews

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G
George W. Harris
Jazz Weekly

Tenor saxist Christoph Irniger forms a core trio with bassist Raffaele Bossard and drummer Ziv Ravitz, as Loren Stillman/as and Nils Wogram/tb guest on this collection of originals. The team nimbly bops with Wogram’s horn on the bouncy title track, with the horns fluffy o n” Time”. Irniger has a rich and melancholy sound as he hovers on the noir’d “40 Years of an Old Wise Lady” and broods over Bossard’s bass on “Ballad”. The rhythm section clip clops to “Three Little Birds” and is spacious of Stillman’s lovely alto on “Calling”. Cirrus clouds of horn sounds.

R
Rudolf Amstutz
Jazz'N'More Magazine

Mit ihrem dritten Album beweisen Christoph Irniger, Raffaele Bossard und Ziv Ravitz einmal mehr ihre Kunst, neues Terrain zu betreten und dabei selbst die kleinsten Details nicht ausser Acht zu lassen. Begleitet werden sie auf "Open City" von Loren Stillman und Nils Wogram.

Alles habe angefangen mit ei-ner Basslinie und einer Melodie, erklärt Christoph Irniger im Gespräch. 2015 verbrachte der 42-jährige Zürcher mit seiner Familie nach 2011 zum zweiten Mal sechs Monate in New York. "Ich habe damals an vielen Jam Sessions teilgenommen und die Mehrzahl der Stücke, die gespielt wurden, bestanden aus diesem simplen Konzept, das eigentlich ganz dem Prinzip von Ornette Coleman verpflichtet ist. Man hat eine Grundstruktur und dann schaut man, was passiert." Und so schrieb er auch einen Song, der diesem Muster ent-spricht. "Es ist ein Stück, das sehr offen ist und aus dem, ohne dass ich dies geplant hätte, ein 11-Takt-Blues wurde", schmunzelt er.

Dieser Blues, dem ein Takt fehlt, heisst "Open City" und ist das Titelstück des neuen, dritten Albums des Christoph Irniger Trios. Der Titel ist dem gleichnamigen Roman von Teju Cole entnommen. Julius, der Held des Buches, durchstreift die Strassen New Yorks, allein und ohne Ziel. Während er sich treiben lässt, reflektiert er über seine
Existenz, die sich in der vor ihm aufblätternden Stadt reflektiert.

Irniger macht keinen Hehl aus seiner Faszination von der Metropole am Hudson. Er schwärmt von ihrer kulturellen Vielfalt, dem künstlerischen Potenzial, das sich schier endlos manifestiert. Das erste Album des Trios hiess "Gowanus Canal", 2013 erschienen, benannt nach dem Kanalsystem, das sich mäandernd durch einen Teil Brooklyns zieht. "Ich hatte in der Nähe des Kanals meinen Übungsraum. Er ist ein bizarres Symbol des Quartiers, um das sich unendlich vie-le Geschichten ranken. Etwa, dass die Mafia in dieser Pfütze ihre Leichen deponiert haben soll."

Wer heute acht Jahre später den Gowanus Canal betrachtet, erkennt ihn kaum wieder. Künstlerische Kollektive, Jazz-clubs, Experimentierfelder, Bioläden und neuer Wohnraum: Der Ort verändert sich stetig und unaufhaltsam weiter. Genau so wie das Spiel des Trios, dessen Tondichtungen und Klangmalereien dank der Stadtwanderungen des Bandleaders im selben Zusammenwirken von Identität und Erinnerung immer wieder neue Bahnen brechen.

Dieser kompakte und doch stets flüssige Sound von Raffaele Bossard, Ziv Ravitz und Christoph Irniger hat zudem auf dem neuen Album Gesellschaft erhalten. Altsaxophonist Loren Stillman ist auf allen zehn Kompositionen (acht von Irniger, zwei von Bossard) zu hören, auf deren drei stösst Irnigers langjähriger Freund, Posaunist Nils Wogram, hinzu. "Für mich war im Vorfeld klar, dass ich mit einem Gast eine zusätzliche Farbe reinbringen wollte. Loren Stillman hatte ich schon lange im Kopf. Seine Soli sind so kohärent aufgebaut, wie aus einem Guss. Sie sind ein wahres Statement. Seine Art des Spiels hat auch mich als Saxophonist enorm weitergebracht", erklärt Irniger. "Gleichzeitig", betont er weiter, "ist es mir wichtig, dass man das Trio als Grundton deutlich heraushören kann, deshalb kam dann in einem weiteren Schritt noch Nils Wogram hinzu."

"Open City" ist ein schillerndes Statement, ein groovender, mal wuchtig, dann wieder zärtlich ineinander verzahnter, urbaner Soundtrack und gleichzeitig auch eine Reise durch das kollektive Denken eines Trios, von dem Irniger nicht ohne Stolz sagt: "Ich wage zu behaupten, dass wir einen sehr eigenständigen Sound haben." Er schwärmt von seinen beiden langjährigen Mitstreitern, von Ziv und dessen "typisch frischem New York Sound à la Marcus Gilmore oder Eric Harland" und von Raffaele, der "tief in der Tradition der grossen, alten Bassisten des Jazz" steht. "Gemeinsam mit meiner eigenen musikalischen Sprache ergibt sich daraus etwas völlig Eigenständiges." In der Tat: "Open City" ist alles, was der Titel verspricht: eine Wanderung in zehn Kapiteln, in denen sich die Stadt in all ihren feinsten Verästelungen widerspiegelt. Gleichzeitig aber auch sämtliche Türen offen hält, damit sie lebendig bleibt, sich stetig verändern kann und uns neue Sichtweisen eröffnet. Morgen wird sich auch der Gowanus Canal einmal mehr gewandelt haben und dieses Trio wird uns dann mit seinen Reflexionen aufs Neue überraschen.

J
Jean Buzelin
Cultur Jazz Magazine

Un jazz actuel tempéré mais solide est proposé par le saxophoniste-ténor Christian Irniger qui trace son chemin chez Intakt avec déjà, outre trois disques de son groupe Pilgrim, un troisième avec son trio (Raffaele Bossard, contrebasse, et Ziv Ravitz, batterie), auquel se joignent deux invités, le saxophoniste-alto américain Loren Stillman et le fameux tromboniste Nils Wogram toujours prêt à enrichir les projets musicaux. Il en résulte une belle palette de sons et de couleurs qui se diffusent sur dix compositions personnelles.

https://www.culturejazz.fr/spip.php?article3689

F
Friedrich Kunzmann
All About Jazz Blog

A sound poet of sorts, Swiss tenor saxophonist Christoph Irniger has gained quite a reputation for his lyrical tone and creative penmanship, more often than not responsible for the majority of the memorable repertoire he records and performs. The poetic nature of his music is owed not only to the artists that have influenced him over time, but also to the life events that inspire his musical creativity and the things that surround him in everyday life, such as his home, Lake Zurich, the mountains, family, travelling or even just people in general. As for his understanding of jazz music, Irniger explains: "Jazz, for me, is that music, which processes the music of its time. It's more about how you play rather than what."

After his studies in Arts Music Pedagogy and Arts Performance Jazz in Zurich and Lucerne respectively, Irniger spent much time absorbing the jazz scenes of Berlin and New York, coming across peers, mentors and musical idols alike, among them Dave Liebman, Mark Turner, Dave Douglas and Joey Baron. He continues to frequent the States often and sees the visits as opportunities to refocus his musical direction and soak up the energy of the city and the people. Meanwhile, the saxophonist has performed and recorded with a variety of international jazz luminaries, such as drummer Nasheet Waits, who features in Irniger's modern jazz formation NoReduce, releasing the album Jaywalkin' (NWog) in 2012. But even before turning into an international collaborator, Irniger cultivated a diverse array of musical outlets in his home country, such as the Swiss Prog-Rock outfit Cowboys From ****, whose name being borrowed from the thrash/groove metal group Pantera's hit-song may be something of an indication towards the eclecticism in which the trio excels.

Besides that, the saxophonist's musings for the most part keep to acoustic settings and more traditional definitions of jazz. Since 2013, Irniger has found his home with the Swiss label Intakt records, where the saxophonist releases the entire scope of his versatile musical persona by way of two formations. He divides a certain dichotomy between textural density and lyrical directness across his two main outlets, the band Pilgrim, featuring Dave Gisler, Stefan Aeby, Raffaele Bossard and Michi Stulz on the one hand and his trio featuring Ziv Ravitz on drums and again bassist Raffaele Bossard on the other. The latter's newest record Open City (2020) furthermore invites guests Loren Stillman and Nils Wogram to join the trio in pithy interplay and subtle sound-etchings. However, in order to best understand Irniger's collaborations and the musical evolution that has led up to his newest album, it makes sense to present his Intakt catalogue, album for album and with annotations by the saxophonist himself.

Christoph Irniger Trio
Gowanus Canal
Intakt Records
2013

Irniger's first effort in his trio collaboration with Ravitz and Bossard draws the listener in with its immediate melodic appeal and at no cost of music intricacy—The Swiss journalist and writer Peter Haffner describing the songs on the album as "tone poems which reveal that a catchy melody and complex sound worlds aren't mutually exclusive but together can really come into their own."

The opening title-cut takes the immediate notion to the next level and could trick the listener into expecting nothing but simple structures, whimsical themes and rhythmical gimmicks for the remainder of the album. It's a satirical offering which sets the mood for a program filled with sonic curveballs, tight interplay and lyrical elegance. A wholesome trinity, where each part plays an essential and independently leading role, the trio navigates from swift straight shooters like "Airplane Mode" or "Burnout" through playful percussive interaction as presented on "Hello Africa (for Luca)" all the way to utterly unironic beauty as heard on the gently ruminating "Schattenspiel," which sees the entire dynamic scope of each trio member quietly blossom as a whole.

Improvisation is born from structure on this Intakt debut, establishing the main traits of the methodology that will draw through the saxophonist's work up to today, straight from the start. At the same time, Irniger's music on Gowanus Canal, or elsewhere, can't be defined merely based on a few main characteristics— be they compositional or in regard to his playing. As with most musicians, his process is more complex and nuanced than that, resembling a matrix of parameters, some tangible and others too personal and unique to grasp. A tradition of be-bop, free jazz and more recent, more contemporary melodic and harmonic designs are interwoven and reconstructed through this trio's singular imagination, which doesn't only hail from Irniger's pen, but finds strong compositional contributions from Bossard, too.

Christoph Irniger: "Gowanus Canal was special, because it very unexpectedly became my first recording over at Intakt Records and thereby significantly reinforced...

A
Alain Drouot
Citizen Jazz

Face à la pandémie de coronavirus, les musiciens cherchent un moyen de ne pas sombrer dans la déprime et de maintenir un regard tourné vers l’avenir. Le saxophoniste zurichois Christoph Irniger a décidé pour sa part de se plonger à fond dans un travail d’écriture – que ce soit pour ces deux principaux véhicules, un quintet (Pilgrim) et un trio, mais aussi en vue de former un big band.

Bien entendu, il reste impatient de remonter sur les planches : les tournées visant à promouvoir son dernier album, Open City (Intakt) ont, comme tant d’autres, été annulées. Cet enregistrement présente son trio habituel avec le contrebassiste Raffaele Bossard et le batteur Ziv Ravitz augmenté pour la première fois de deux invités de marque, le saxophoniste alto Loren Stillman et le tromboniste Nils Wogram. « Initialement, il ne devait y avoir que Loren, précise Irniger. Alors que je composais pour l’album, j’ai trouvé que quelque chose clochait, qu’il manquait une coloration. Alors, j’ai fait appel à Nils que je connais depuis des lustres. »

Irniger est motivé par la recherche d’un langage personnel. « Je peux jouer un blues et cela peut être agréable, voire amusant, mais quelqu’un d’autre l’a déjà fait mieux que moi, confie-t-il. Je poursuis des phrases mélodiques qui me sont propres. Cela peut être une mélodie simple avec des rythmes ou des harmonies complexes – ou inversement. Monk est un bon exemple : ses morceaux reposent souvent sur un motif ou une accroche facile, mais le contexte harmonique est tout à fait personnel. » Comme le prouve Open City, le trio lui permet d’avoir plus d’espace et de liberté au niveau mélodique qu’avec son quintet qui comprend deux instruments chromatiques, le piano et la guitare. En outre, il est davantage ancré dans la tradition jazzique.

Bossard, le contrebassiste, est l’arme secrète du groupe. Il est le seul musicien à faire partie des deux projets du saxophoniste et à proposer des compositions. Aussi joue-t-il un rôle crucial dans la mise en application de la philosophie d’Irniger. « Dans un groupe, tout ne doit pas reposer sur le leader, sinon cela devient statique et barbant, explique-t-il. J’attends de mes musiciens qu’ils prennent des initiatives. Raffaele prend des risques et j’aime ça. »

À l’instar d’un nombre croissant de musiciens, Irniger s’implique également dans la vie culturelle locale en tant qu’organisateur ou programmateur. Il a lancé le Jazzwerkstatt Zürich Festival, mais a passé le relais au bout de deux ans, l’entreprise étant astreignante. Dans le cadre d’un autre festival, Unerhört !, il cherche à attirer l’attention des organisateurs sur des artistes méconnus. Mais c’est le programme Jazz im Seefeld qui semble lui apporter le plus de satisfaction. Il a convaincu les responsables d’une maison de quartier de présenter régulièrement des concerts auxquels assistent en moyenne une soixantaine de personnes. « Pour le jazz, c’est très important parce que trop de gens n’ont pas accès à cette musique, affirme-t-il. En outre, ce n’est pas trop compliqué à organiser et les musiciens peuvent se produire dans d’excellentes conditions. »

Si tout va bien, le trio et Loren Stillman seront en septembre dans le nord-est des USA et sillonneront l’Allemagne, la Belgique et les Pays-Bas en fin d’année.

https://www.citizenjazz.com/Christoph-Irniger-chantre-de-l-esprit-d-initiative.htmll

O
Olaf Maikopf
Sonic

Mit kollektivem Geist

Christoph Irniger

Das 2012 gegründete Trio des Schweizer Tenorsaxofonisten Christoph Irniger tritt bei „Open City" mit einer um Nils Wogram und Loren Stillman erweiterten Frontline auf. Nun spielen sie mit neuen Akzenten einen direkteren Stil, der nach Aufrichtigkeit strebt, und bieten so einen überzeugend strukturierten Jazz, der sehr gut ankommt.

sonic: Im Booklet steht, dass dich zum Titel deiner CD inspiriert beziehungsweise dass du dich in dem Protagonisten Coles Julius wiedererkannt hast.

Christoph Irniger: Die Komposition ist inspiriert von Jarm-Sessions, an denen ich 2015 in New York beteiligt war. Da sie keine Harmonien hat und in den Solos eigentlich alles möglich ist, passte für mich der Begriff Open City perfekt. Die Offenheit, welche diese Komposition zulässt, in Kombination mit der Inspirationsquelle und den Gedanken an New York sowie dem Kontext dieser Geschichte von Teju Cole führten dann zu dem Titel. Das Stück, dessen Form ein offener 11-Takt-Blues ist, sowie der Begriff Open City funktionieren für mich als Verbindung, als Kit der Geschichte. Dieser Gedanke der Bodenständigkeit des Blues und gedanklichen Offenheit bildet die Ausgangslage fur den Weg durch die verschiedenen Geschichten und Träume zu sich selbst, wobei eben das Abschweifen und Ungeplante Teil des Prozesses ist so wie bei Julius. Selber habe ich zuweilen Mühe zu fokussieren und schweife auch gerne mal ab im Gespräch, in meinen Gedanken oder beim Saxofonüben. In New York hatte ich aber einmal ein sehr interessantes Gespräch zu diesem Thema mit Mark Helias. Er erzählte mir, dass er selber im Abschweifen seine Kreativität gefunden habe. Daraufhin hörte ich auf, mich dauernd gegen das Abschweifen während des Übens zu wehren und begann damit, diesen Umstand für mich kreativ zu nutzen. Ich glaube, es ist ganz wichtig, als Musiker oder vielleicht grundsätzlich als Menschzu merken, was der eigene Weg ist oder wie man selbst am besten übt, lernt und sich ausdrücken kann.

sonic: Sind Tagträumer lieber in der Fantasie unterwegs, weil man die selbst nach Belieben steuern kann?

Christoph Irniger: Nein, also zumindest in meinem Fall nicht. Die Tag-träumerei kann sowohl Segen wie Fluch sein, je nachdem, ob die Gedanken positiv oder negativ sind und ob man in der Lage ist, sie zu kontrollieren, also auch mal auszuschalten. Lebhafte Gedanken und eine ausgeprägte Vorstellungskraft können also Kreativität und den Erfindungsgeist begünstigen, jedoch ebenso den Schlaf rauben oder die Spirale ab-wärts fördern. Außerdem reden wir hier nicht von einem Zwang. Meine Tagträumerei und das Abschweifen sind im Maß und ich kann mich durchaus konzentrieren und etwas fokussiert zu Ende bringen, wenn ich will.

sonic: Spiegeln sich deine Tagträume in deiner Musik?

Christoph Irniger: „Open City", was, wie bereits beschrieben, für Bodenständigkeit und gleichzeitig Offenheit steht, ist ein geerdeter Zustand, wo jedoch alles jederzeit möglich ist. Er hält die verschiedenen Episoden einer Geschichte oder die Geschichten eines Lebens zusammen. Die zehn Stücke dieses Albums stammen aus verschiedenen Jahren, drehen sich um vielfältige Themen und sind konzeptionell sehr unterschiedlich. Der Gedanke „Open City" aber hält sie zusammen und verschweißt sie zu einem gemeinsamen Statement.

sonic: Dein Trio hast du hier um den Saxofonisten Loren Stillman und Posaunist Nils Wogram erweitert. Wie bist du auf den New Yorker Stillman gekommen und was schätzt du an ihm als Saxofonist und als Mensch?

Christoph Irniger: Loren kannte ich vor unserer Zusammenarbeit nur
flüchtig. Er war immer mein Traumkandidat für eine Erweiterung der Gruppe und als ich hörte, dass er nach Köln gezogen war, habe ich ihn angefragt. Als Mensch mag ich an ihm die Kombination aus Humor und Tiefgründigkeit, als Saxofonist seine Fähigkeit, Ideen klar zu formulieren und zu Ende zu bringen. Es ist unglaublich, wie er jede Phrase perfekt ausspielen kann, als wäre es komponiert, und dabei immer frisch und aus dem Moment heraus spielt, also im besten Sinne improvisiert.

sonic: Und wieso Nils Wogram, warum die Posaune?

Christoph Irniger: Im November 2019 spielten wir ein Konzert am Unerhört Festival in Zürich bereits mit Loren Stillman. Irgendwie war ich allerdings danach noch nicht richtig zufrieden mit dem Bandsound, denn es ging mit den zwei Saxofonen und der Rhythmusgruppe in eine zu klischierte Richtung, und der Bandsound des ursprünglichen Trios ging völlig verloren. Als ich dann über Neujahr an die Planung der Aufnahme von „Open City" ging, kam mir auf die Antwort all meiner Fragen Nils in den Sinn. Ich suchte nach etwas, das Ruhe reinbrachte, das Klangspektrum erweiterte und ganz wichtig das Trio und dessen Bandsound stärkte. Durch die Dramaturgie und Orchestration der einzelnen Stücke denke ich, kommt nun das Trio wieder sehr stark zur Geltung, was mir vordringlich war, denn: Es ist keine neue Band!

sonic: Das Trio besteht nun schon einige Jahre mit Raffaele Bossa...

N
Nicolas Dourlhès
Citizen Jazz

Saxophoniste suisse, Christoph Irniger conduit, depuis plusieurs années, un trio avec lequel il a déjà signé deux disques chez Intakt. Par ailleurs leader du quintet Pilgrim où il fait valoir des qualités souples de direction d’orchestre, il élargit aujourd’**** la palette de sa formation en invitant deux personnalités qui s’associent au répertoire avec naturel.

Le quintet de soufflants prolonge les thématiques musicales d’Irniger. Son écriture appliquée (il signe la plupart des compositions) et parfaitement maîtrisée propose une succession de pièces mélodieuses qui choisissent de ne jamais bousculer l’oreille. Bien au contraire, irriguées par une suavité plaisante et jamais facile, elles sont constamment lumineuses et privilégient la ligne claire, la basse de Raffaele Bossard tenant lieu de base discrète et nécessaire. Le rebond de la batterie de Ziv Ravitz les dynamise cependant avec entrain et sert de propulseur à des interventions solistes inspirées.

Les saxophones ténor et alto se complètent. Le premier, généreux dans les basses, conduit des phrases amples quand le second, celui de Loren Stillman, plus papillonnant, arpente la colonne d’air avec une humeur capricante. Le trombone de Nils Wogram vient pondérer le tout avec une sagesse qui en fait un des grands mélodistes de l’instrument, sa sonorité veloutée prend notamment toute sa dimensions sur le posé “Time”. Open City propose en effet une diversité de titres qui explorent des territoires étendus que l’on traverse avec fluidité. L’art du quintet est de nous y accompagner avec décontraction et intelligence.

https://www.citizenjazz.com/Christoph-Irniger-Trio.htmll

R
Robin Arends
Jazzradar

Wandelen is in 2020 de ideale therapie voor de tot thuiswerken gedwongen kantoorwerker. In de in 2011 verschenen roman Open City van de hand van de Amerikaan Teju Cole staat de wandeling centraal. Terwijl de hoofdpersoon schijnbaar doelloos door Manhattan wandelt, denkt hij terug aan taferelen uit zijn jeugd. De titel van de roman is tevens de titel van het nieuwste album van Christoph Irniger. De in Zurich gevestigde saxofonist heeft vijf jaar gewacht voordat hij met zijn in 2012 geformeerde trio de studio is ingestapt. Januari 2020 was het zover en in augustus heeft het trio het derde album uitgebracht. Een trio-album met een altsaxofonist en een trombonist en zo keert Irniger via de achterdeur toch weer terug naar het formaat van zijn succesvolle formatie Pilgrim.

De saxofonist, die telkens aan het puzzelen is hoe hij zijn composities zo optimaal mogelijk over het voetlicht kan brengen, benaderde in 2019 de in Keulen wonende Engelse altsaxofonist Loren Stilmann. Eind november van dat jaar was het trio samen met Stilmann te horen tijdens een concertdate op het festival Unerhört in Zürich. Hoewel het publiek enthousiast was, bleef de saxofonist sleutelen aan het concept, de muziek was naar zijn idee nog te ongestructureerd en composities kwamen daardoor onvoldoende uit de verf. Ergens tussen kerst en oud en nieuw bedacht hij o.a. dat een toegevoegde trombonist enkele van zijn composities beter tot hun recht zouden doen komen.

De trombonist Nils Wogram speelt mee op drie nummers, namelijk in het titelnummer en op de ballads Ballad en Time. De drie blazers geven de muziek een bijzonder diepe klank mee en ze treden daarmee in de voetsporen van (en ik ga geen namen noemen) enkele toonaangevende Blue Note-kwintetten uit medio jaren ’50.

Hoe houd je drie gekwalificeerde blazers in toom? “We wisten allemaal dat de studio-opnames compacter moesten zijn dan de live versies van de stukken, dus we hebben allemaal geprobeerd de solo’s niet uit de hand te laten lopen en de interne spanning te behouden.”, vertelt de saxofonist in het tekstboekje en zo is het gegaan.

Op Open City horen we compacte studiomuziek. Geen uitgebreide solo’s maar wel afgemeten, afwisselende melodielijnen en aanstekelijke ritmes. Mooie voorbeelden daarvan zijn de nummers Mass Media Minon en 40 Years of an Old Wise Lady. Het album eindigt met een prachtige wandeling, Three Little Birds, waarin Bossard, Ravitz en Irniger overtuigend aantonen dat ze als trio nog lang niet zijn uitgespeeld.

https://www.jazzradar.com/cd-reviews/christoph-irniger-trio-with-loren-stillman-guest-nils-wogram-open-city//

G
Guy Peters
Jazz & Mo Magazine

Het Zwitserse huis van vertrouwen Intakt pakt al jarenlang uit met werk van de internationale top, maar negeert de eigen kweek ook niet. Zo is Christoph Irniger onder hun vleugels kunnen uitgroeien tot een klepper die zich steeds nadrukkelijker naar de frontlinie van de Europese jazz wurmt. Voor zijn nieuwste Trio-album krijgt hij gezelschap van goed volk, waardoor hij kan inzetten op afwisseling qua bezetting en klankkleur. De muziek beweegt tussen snedige hoekigheid (de titel-track), rokerige traagheid (Ballad) en flirten op het raakvlak tussen impro en compo (The New Dope). De saxtandem geeft Open City een smeuïge weelderigheid, maar het is de complete Wogram die met de kers op de taart gaat lopen. Een fraai album dat zich, net als de roman waar het z'n titel aan ontleende, niet laat vastpinnen.

E
Edwin Pouncey
Jazzwise Magazine

For his latest collection, Swiss saxophonist Christoph Irniger re-forms with fellow trio members bass player Raifaele Bossard and drummer Ziv Ravitz for a set that is loosely based on the central character in American writer Teju Cole's novel Open City. In it, the protagonist -a young Nigerian psychiatrist called Julian - aimlessly wanders and dreams through the streets of Manhattan, and it is a similar state of contemplation that Irniger has turned to here. For this date he has also drafted in Cologne-based alto saxophonist Loren Stilman and trombone player Nils Wogram, whose presence adds a rounded warmth to the session. Their influence leaks into the playing of the group's leader on the opening 'My World' and the title track, where a sense of thoughtful calm and renewed energy reflects from the piece. Elsewhere Bossard's bustling '40 Years of An Old Lady' is a quirky diversion, replete with a delicate harmonic interlude where Irniger and Stillman's saxophones become engagingly entwined. Equally involved is 'The New Dope' where a hint of experimentation breaks through, and the musicians temporarily take off, only to be grounded by 'Time', an almost funereal-paced offering that is lifted by the rasp of Wogram's earthy trombone playing.
Overall it is these shifting elements of light and shade in the music that make Open City worthy of exploration.