Elliott Sharp ist seit Ende der 1970er Jahre eine zentrale Figur der Avantgarde- und Experimentalmusikszene in New York City. Bei Intakt Records hat er über 12 Alben veröffentlicht, deren Spektrum von zeitgenössischer Klassik, Avantgarde, freier Improvisation, Jazz, Experimentalmusik und Orchestermusik bis hin zu Noise, No Wave und elektronischer Musik reicht.
‘Dyners Club eröffnete die in den 90er Jahren beginnende langjährige Zusammenarbeit mit dem New Yorker Komponisten und Klangkünstler. Nicht zufällig ein Gittarenquartett. Im Zusammenspiel mit Musiker*innen des gleichen Instruments zeigt Sharp die immensen Soundmöglichkeiten und den aktuellen Entwicklungstand der elektrischen Gitarre. Weitere Aufnahmen mit Gitarrist*innen folgen. Zu erwähnen ist die Veröffentlichung Err Guitar von Elliott Sharp mit Mary Halvorson und Marc Ribot (Intakt CD 281) sowie Ere Guitar mit Elliott Sharp, Sally Gates und Tashi Dori (Intakt CD 418).
Der polnische Radiojournalist Rafał Garszczyński schrieb 1994 über ’Dyners Club:
«Elliott Sharp sollte auf jeden Fall in den Jazz-Kanon aufgenommen werden. Ein Grossteil seiner Aufnahmen sind Free-Jazz-Projekte, obwohl er selbst oft betont, dass er eigentlich kein Jazzmusiker ist, sondern Komponist, Multiinstrumentalist und Experimenteur, dessen Musik oft auf äusserst spontane Weise entsteht.
’Dyners Club ist ein äusserst originelles Album, das in der umfangreichen Diskografie des Musikers eine besondere Erwähnung verdient. Seine Aufnahme in den Jazz-Kanon ist kein Zufall, obwohl auch einige andere Aufnahmen von Elliott Sharp ihn in die Riege der für die Geschichte des Genres wichtigen Musiker hätten aufnehmen können.
‘Dyners Club entstand 1994 als Gemeinschaftswerk von vier Gitarristen. Der für seine Soloaufnahmen bekannte Elliott Sharp lud drei wenig bekannte Gitarristen zur Aufnahme ein und schuf so eine ziemlich einzigartige Besetzung, denn auf dem Album ist kein einziger Ton zu hören, der mit Hilfe eines anderen Instruments entstanden ist. ‘Dyners Club ist ein avantgardistisches Werk, vermutlich vollständig improvisiert, fesselnd und faszinierend, inspirierend und manchmal verblüffend. RadioJAZZ.FM empfiehlt!
Rafał Garszczyński