Nach dem Erfolg der Quintett-CD Lonelyville nahmen Sylvie Courvoisier und Mark Feldman To Fly to Steal mit dem Rhythmusteam Thomas Morgan am Bass und Gerry Hemingway am Schlagzeug auf. John Corbett schreibt in den Liner Notes: „Es ist organische, lebendige, pulsierende improvisierte Musik, die durch gemeinsames Zuhören und Spielen entsteht, und sie beinhaltet, im Fall von vier Stücken, komponiertes thematisches melodisches Material. Nichts Aleatorisches daran. Es gibt viele Stellen, an denen das Quartett auf elegante Weise als Einheit zusammenarbeitet, sei es auf dem explosiven Höhepunkt von „Fire, Fist and Bestial Wail“ oder in der Stille des Salzwassersumpfes bei Sonnenuntergang in „Whispering Glades“. Diese Art von Gemeinsamkeit fühlt sich weniger so an, als ob einer führt und die anderen folgen, sondern eher so, als ob ein Ensemble einem kollektiven Ruf folgt. Aber sehen Sie sich nur an, wie makellos die anderen drei am Ende von „Coastline“ Raum für Mark Feldmans Solo schaffen, direkt aus einem jazzigeren Crescendo heraus, wobei Schlagzeug, Bass und Klavier seine kühne Linie schwach skizzieren. Oder wie Thomas Morgan und Gerry Hemingway zwischen den quecksilbernen Eröffnungssätzen von Courvoisier und Feldman in „The Good Life“ wunderschön improvisieren und den Ort bereiten, an dem sie alle freudig zusammenkommen. Ein gutes Leben, in der Tat. Den Kern des Quartetts bildet die Verbindung zwischen dem Pianisten und dem Geiger, eine musikalische und persönliche Partnerschaft, die offensichtlich alle Möglichkeiten des Gebens und Nehmens beinhaltet. Sie toben sich geradezu in Courvoisiers „Messiaenesque“ aus, wobei die sensible und unsentimentale harmonische Schärfe und das geschmeidige rhythmische Gespür des Pianisten mit Feldmans brillanter Bogenführung harmonieren, die stets geschmackvoll und vollkommen engagiert ist. Bei geringerer Drehzahl bauen sie gemeinsam den Titeltrack des Pianisten auf, wobei die Intensität steigt und fällt, anschwillt und abklingend ist, wobei Feldman für eine Klaviertriangulation mit der Rhythmusgruppe eine Pause einlegt und sie über dem Klavier-Bass-Motiv, einer Violinkadenz in der sprödesten und empfindlichsten Zone, wieder zusammenkommen.“