Über mehr als ein Jahrtausend spannen Maya Homburger und Barry Guy einen Bogen von "Veni Creator Spiritus," dem Hymnus aus dem 9. Jahrhundert, den Mahler in seiner epischen 8.
Sinfonie verwendete, zu Guys siebenteiligem Tribut an Max Bill, einem Begründer der Konkreten Kunst. Was Homburger und Guy erreichen ist erstaunlich, nahtlos schlagen sie eine Brücke vom ätherischem Loblied auf den Heiligen Geist zu einer lebhaft abstrakten zeitgenössischen Komposition, inspiriert von einem Künstler, der Werke frei von Symbolismus schaffen wollte - und wahren dabei einen ehrfurchtsvollen Klang über den gesamten
Verlauf.
Diese Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart - und zwischen verschiedenen Medien - bleiben der Rahmenhandlung des Albums untergeordnet, nämlich Homburger und Guys anhaltende Erforschung der Dynamik zwischen Komposition und Interpretation, eine Reise für die sie auf einmalige Weise qualifiziert sind.
Zusammen haben sie mit den meisten der führenden Ensembles auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis gearbeitet, was sie zu einer grenzüberschreitenden Sicht bezüglich der Anwendbarkeit barocker Auffassung von Artikulation, Koloratur und Tonsystemen innerhalb der zeitgenössischen Musik geführt hat.
Bill Shoemaker. Aus den Linernotes

Cover art and Graphic design: Jonas Schoder
Liner notes: Harry Lachner

Recorded by Martin Pearson assisted by Moreno Gomes at Powerplay Studios Maur, Switzerland, November 26, 2010 for Schweizer Radio und Fernsehen and live at Jazzfestival Saalfelden, Austria, August 26, 2011 by Martin Fuchs. Mixed by Martin Schütz, assisted by Hans Koch and Fredy Studer, spring/summer 2012.