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Independent music since 1986.
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246: MARILYN CRISPELL – GERRY HEMINGWAY. Table Of Changes

Intakt Recording #246 / 2014

Marilyn Crispell: Piano
Gerry Hemingway: Drums

Recorded 2013 live at: Ulrichsberg Kaleidophon, Austria / The 19th Edition of Jazz in Arles, France / The Bim Huis, Amsterdam, Netherlands / The Europa Jazz Festival, Le Mans, France.

Original price CHF 12.00 - Original price CHF 30.00
Original price
CHF 30.00
CHF 12.00 - CHF 30.00
Current price CHF 30.00
Format: Compact Disc
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In the summer of 2013 the duo of Marilyn Crispell (piano) and Gerry Hemingway (drums) played at a number of prestigious festivals all over Europe. On their new album “Tables of Changes“ some of the highlights of these performances are documented and put together as a coherent unit. With this album they continue their musical dialogue („Affinities“, Intakt CD 177).

The musical partnership of Crispell and Hemingway goes back to the 80’s, when they played together in a variety of Anthony Braxton’s ensembles. In 1992 they began touring as a duo.

On the new release their interaction is subtle – they meet as equals. There is no virtuosity for its own sake. The music ranges from delicate sound meditations to wild explosions, and from wonderful melodies to passionate improvisations. The two play with such understanding and intuition – as though they were twins.

Album Credits

Liner notes: Gerry Hemingway
Photo: Uli Templin

Recorded 2013 live at: Ulrichsberg Kaleidophon, Austria /
The 19th Edition of Jazz in Arles, France / The Bim Huis,
Amsterdam, Netherlands / The Europa Jazz Festival, Le Mans,
France. Mixed by Gerry Hemingway and by Willy Strehler. Mastered by Willy Strehler at Studio Klangdach, Switzerland.

Customer Reviews

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M
Mike Shanley
JazzTimes

Marilyn Crispell’s ECM recordings, including duets with bassist Gary Peacock and trio sessions that added Paul Motian, revealed the more delicate, lyrical side of the pianist’s playing, which both complemented and contrasted her prior work in true-blue free jazz. Reuniting with drummer Gerry Hemingway, a longtime bandmate in her earlier trios and in Anthony Braxton’s quartet, puts Crispell back on a thoroughly avant-garde track, and the final product sounds nothing less than joyful. The two longtime friends met up on a European tour two years ago, and this disc captures highlights from those performances.

Crispell takes the knotty influence of Cecil Taylor and switches out some of the percussive attack for more pensive melodic moments. After the opening blast of “Spirings,” the dynamics shift and Hemingway moves from his kit to the vibraphone for droning tones on the gentle “Waterwisp.” The duo uses this same instrument combination on “Assembly,” with the vibraphone’s longer phrases standing starkly against Crispell’s brief clusters of notes.”Ev’rytime We Say Goodbye,” beginning with just a series of sustained piano chords, slowly reveals itself. Hemingway adds only the sparest of percussive accompaniment, putting the song in a new light and also making a statement about how dear friends feel at the end of two weeks of deep onstage discussion. It’s bittersweet, not maudlin, plumbing emotional depths even in its simplicity.

https://jazztimes.com/reviews/albums/marilyn-crispellgerry-hemingway-table-of-changes/

G
Graham Lock
International Piano

Marilyn Crispell has long relished playing duets with percussionists, as her earlier discs with Gerry Hemingway, Louis Moholo- Moholo and Eddie Prévost testify. She and Hemingway first worked together in Anthony Braxton's 1980s quartet and have been performing sporadically as a duo since 1992. Table of Changes, their second Intakt CD, comprises seven improvised selections from their May 2013 European tour, recorded variously in Austria, France and Holland. There is, in addition, a stark, jolting version of Cole Porter's Ev'rytime We Say Goodbye. The pair excel at rhythmic intensity, bringing torrential power to Spirings and Roofless, yet they are equally adept at the delicate interplay of colours and textures on Waterwisp and the pointillistic piano/ vibraphone pitter-patter of Assembly. The longer pieces, Night Passing and Windy City, are probing excursions into freeform lyricism.

Reviews in Other Languages

K
Kay Friedrichs
Klenkes

Seit Jahren steht Marilyn Crispell für ein fast ephemeres Piano, sensibel aufgezeichnet vom ECM-Label. Aber einige werden sich noch daran erinnern, dass die aus Woodstock (NY) stammende Pianistin mehr als 10 Jahre, zusammen mit dem Bassisten Mark Dresser und dem Drummer Gerry Hemingway, zum „revolutionary Anthony Braxton Quartet“ gehörte.

Ihr explosives intuitives Spiel, in der Tradition eines Cecil Taylor, festigte Crispells Ruf, als innovativste Pianistin des Free Jazz. Die acht Stücke auf „Table of Changes“ bekennen sich explizit zu dieser Vergangenheit.

Neues Niveau
Live mit Hemingway (Schlagzeug, Percussion, Vibraphon) bei vier verschiedenen Konzerten aufgenommen, hebt Crispell ihre Kunst allerdings auf ein neues Niveau. Es gibt absoluten Absturz, fast zärtlich sinnsuchende Momente und dann wiederum kathartische Eruptionen.

Liebhaber der Jazzavantgarde werden auf ihre Kosten kommen. Vor allem aber bezeugen diese 66 Minuten, mit welcher Brillanz und Klarheit Crispell und Hemingway ihre Message von Liebe, Befreiung und Empathie transportieren können.

Inzwischen kann Marilyn Crispell guten Gewissens in einem Atemzug mit Toshiko Akiyoshi, Irène Schweizer, Paul Bley oder Cecil Taylor genannt werden.

Denn ihre ungezügelte und trotzdem behutsame Interaktion mit Gerry Hemingway zeigt, dass heute selbst die Hälfte des Himmels genug Zentrifugalkräfte beinhaltet, um alle Maßstäbe durcheinander zu wirbeln.

https://www.klenkes.de/kultur/tontraeger/musik-des-monats/artikel/71555.marilyn-crispellgerry-hemingway---table-of-changes

J
Jean Buzelin
Cultur Jazz Magazine

Enfin, nous sommes toujours heureux de retrouver ce beau duo de vingt ans, Marilyn Crispell (piano) et Gerry Hemingway (batterie, percussion, vibraphone), qui ne s'attache qu'à l'essentiel : une musique totale, remarquable et passionnante : « Table of Changes »

http://www.culturejazz.fr/spip.php?article285

W
Wolf Kampmann
Jazz'N'More Magazine

Freie Improvisation wir benutzen diesen Begriff, als handle es sich dabei um ein musikalisches Genre. Doch geht es dabei nicht eher um ein Verhältnis des Ausführenden zu seiner Musik, das im Ohr zu völlig unterschiedlichen Ergebnissen führen kann? Oder was haben die Improvisationen von Peter Brötzmann und Keith Jarrett sonst ge- meinsam? Die amerikanische Pianistin Marilyn Crispell unterscheidet sich von den meisten anderen Vertretern der freien Improvisation nicht nur durch ihren persönlichen Ton, sondern durch eine grundsätzlich entgegengesetzte Haltung.

Zu den Mythen der Improvisation gehört cs, den Moment zu spielen. Marilyr Crispell setzt diesem Prinzip das Spiel in der unendlichen
Ausdehnung entgegen. Ihr spielerischer Augenblick ist niemals Icsgelöst von einem Anfang, der lange zurückliegt, und einem Ziel in weiter Ferne. Und während sie spielt, dehnen sich diese beiden Pole immer weiter aus. Wie bei einem Farnblatt, dessen Mikrostrukturen stets eine Abbildung des Ganzen sind, bildet sich bei der Pianistin im spielerischen Punkt stets ihr Lebenswerk ab. Muskelspielereien, die in diesem musikalischen Umfeld leider zum unangerehmen Normalfall geworden sind, wird man bei ihr nicht finden. "Man kann das aber nicht planen", versucht die bescheidene Musikerin tiefzustapeln, "denn es hängt von so vielen Faktoren ab, wie dem Publikum, dem Raum, dem Piano, den Musikern, mit denen du spielst, nicht zuletzt meiner eigenen Verfassung an dem betreffenden Tag und meinem Leben als Ganzes. All das kommt in dem einen Moment zusammen."
Doch das allein ist es nicht. Marilyn Cris- pell erliegt niemals der Versuchung, sich über die Quantität ihrer Anschläge zu definieren. Es geht ihr nicht darum, den Raum mit so vielen Tören wie möglich vollzustopfen, sondern je der einzelne Ton wird bei ihr geboren, zogen und zu einem eigenständigen Leben in die Welt geschickt. Jede Note hat Bedeutung und all diese Bedeutungen ergeben im Kontext eine Geschichte. "Ich spiele stets mit Intention. Das ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Kontrolle. Es ist viel mehr mit einer meditativen Komponente vor Anwesenheit vergleichbar. Als ich klassische Musik spielte. dachte ich während des Spiels zum Beispiel darüber nach, was es zum Abendessen geben wird. Das passiert mir nicht, wenn ich im- provisiere. Ich bin total präsent. Ich gebe den Dingen ihren Lauf, basierend auf all den Erfahrungen, die ich in der Musik bisher sam- mein konnte, seit ich sieben war. All das ist da, wenn ich spiele."
Womit wir boi Marilyn Crispolls Laufbahn wären. Ihre Anfänge sager viel über ihre Klang-kultur. Sie begann mit sieben Jahren Klavier zu spielen und fühlte sich zunächst der Klassik zugetan. 1968 schloss sie ihr Musikstudium ab, schlug aber erst einmal eine medizinische Laufbahn ein, bevor sie sich unter dem Einfluss von Karl Berger, Roscoe Mitchell und vor allem Anthony Braxton dem Jazz und der freien Improvisation öffnete. Alle drei Kompo- nenten haben sich bis heute in ihrem Spiel orhalten. Sic wirkt nic wic cinc Musikerin, dio spielen muss. Marilyn Crispell umweht die Aura einer Künstlerin, die spielen darf, weil sie sich jedes Mal wieder wie am Beginn ihrer Laufbahn aus freien Stücken dazu entscheidet. Die Klassik-Erfahrung hat sich bis heute auf ihre Tongebung nicdergeschlagen. Jodo Note wird formuliert und mocelliert, alles ist spontan und intuitiv, nichts jedoch zufällig, weil allem eine innere Notwendigkeit zugrunde liegt. Was nicht notwendig ist, kann weggelassen werden. Auf diese Weise fliessen bei der Pianistin Pragmatismus und Romantizismus auf eine sehr persönliche Weise zusammen.
Und schliesslich Arthony Braxton. Zehn Jahre lang hat sie seinem Quartett angehört. Braxton setzte sich mit seinem kammermu- sikalischen Zugang schon in den Hochzeiten des Free Jazz über den Männlichkeitskult vieler seiner Kollegen hinweg. Die Pianistin wirkte in seiner Umgebung teilweise fast wie ein maskulines Korrektiv zu dem Saxophonisten. Sie selbst gibt heute zu, es damals als Kompliment empfunden zu haben, wenn ihr bescheinigt wurde, wie ein Mann zu spielen. In den 1980er-Jahren bedeutete es für eine improvisierende Pianistin noch etwas anderes als heute, sich in der patriarchalischen Jazzwelt durchzusetzen. Jüngere Kolleginnen wie Myra Melford oder Kris Davis haben ihr viel zu verdanken. Es kostete sie viel Zeit, Überwindung und Selbstreflexion, ihre Weiblichkeit zuzulassen. Doch ihr Album "Hyperion" (1995) aufgezeigt, dass sie mit ihrer unaufdringlichen Art selbst einem Fundamentalisten wie Peter Brötz- mann eine gewisse Geschmeidigkeit abringen kann.
Marilyn Crispell hat die seltene Gabe, sich einzulasser, und dieses Einlassen geht über einzelne Produktionen und singuläre Konzerte hinaus. Das hat viel mehr mit Persönlichkeiten als mit musikalischen Auffassungen zutun. Ihr Album "Interference" zum Beispiel, das sie ebenfalls 1995 im Duc mit Tim Berne aufnahm, zeugt bereits von genau der gleichen Dialogkultur wie ihre jüngste Produktion 'Table of Changes" i...

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