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Unabhängige Musik seit 1986.
Unabhängige Musik seit 1986.

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(A)tonal Adventures: 1-4

Unterwegs im Freien: 1-4


„First Meeting“ heißt der Eröffnungstitel des allerersten Intakt Records Albums, aufgenommen am 5. Februar 1984 beim ersten Taktlos-Festival in der Roten Fabrik in Zürich. Ein Duo aus der Zürcher Pianistin Irène Schweizer und dem Chicagoer Posaunisten George Lewis eröffnet das erste Intakt-Album Irène Schweizer Live at Taktlos (Intakt CD 001). Das Album erscheint 1986 und wird ein Erfolg. Auf dieses Debüt folgt ein Doppelalbum mit Kompositionen von Barry Guy und Anthony Braxton, gespielt vom London Jazz Composers Orchestra (Intakt 2-CD 005). Die allerersten Schritte von Intakt Records verorten das Label im zeitgenössischen Jazz zwischen Komposition und Improvisation und der lebendigen Inspiration zweier Musiktraditionen: Europa und den USA.


Als kleines Label ohne Vertrieb in Deutschland in den Anfangsjahren erhält Intakt Records 1988 den wichtigsten deutschen Schallplattenpreis, den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik , für das Album von Irène Schweizer, George Lewis, Maggie Nicols, Joëlle Léandre and Günter Sommer titled The Storming of the Winter Palace (Intakt CD 003).


Eine langjährige Partnerschaft mit Barry Guy beginnt 1987 mit der Aufnahme seiner Komposition „Polyhymnia“ in der Roten Fabrik in Zürich. „Polyhymnia“ erscheint auf einem Doppelalbum zusammen mit Kompositionen von Anthony Braxton, aufgenommen beim  Taktlos Festival 1988 (Intakt 2-CD 005).. Die Beziehung zum Komponisten und Bassisten Barry Guy, einem genreübergreifenden Musiker zwischen Barockmusik und Jazzimprovisation, prägt den Katalog von Intakt Records über viele Jahre: 11 CD releases with the London Jazz Composers Orchestra, CDs with the Barry Guy New Orchestra, the Barry Guy Blue Shroud Band, the Barry Guy Trio with Marilyn Crispell and Paul Lytton and duos with Evan Parker.


Wie kann ein junges Zürcher Label ohne finanziellen Hintergrund mit dem 18-köpfigen London Jazz Composers Orchestra zahlreiche Orchesterwerke produzieren? Ein Beispiel: Barry Guy und seine Musiker kommen am 2. April aus London nach Zürich.

1989. Sie proben in der Roten Fabrik, einem unabhängigen Kulturzentrum. Dort spielt das Orchester ein vom Verein Fabrikjazz organisiertes und finanziertes Konzert. Der Auftritt wird vom Zürcher Jazzpublikum hoch gelobt. An den beiden folgenden Tagen, 4. und 5. April, finden im Radiostudio Zürich Aufnahmen von zwei grösseren Orchesterstücken statt. Das Schweizer Radio stellt das Aufnahmestudio, Intakt Records den Tonmeister Peter Pfister. Die Musiker wohnen im Hotel Scheuble, dem ehemaligen Jazzclub Africana, in dem in den 60er-Jahren Dollar Brand, die Blue Notes und Irène Schweizer spielten. Intakt teilt sich mit dem Konzertveranstalter Fabrikjazz die Hotelkosten der 18 Musiker für fünf Nächte. Jeden Morgen führt Rosmarie A. Meier die 18 Musiker früh vom Hotel zum Busbahnhof und ins Aufnahmestudio des Schweizer Radios: 18 «Tramtickets» mal vier Fahrten. In der schmalen Tramlinie warten die britischen Musiker geduldig in einer Reihe. Es ist jugendlicher Elan und grenzenloser Optimismus seitens der Musiker, der Veranstalter und des Labels. Das Intakt-Team kocht für die Musiker im Gemeinschaftsraum des Genossenschaftshauses in der Neptunstraße 82, wo sich auch das Büro von Intakt Records befindet. Guy, der mit klassischen Orchestern wie Christopher Hogwoods Academy of Ancient Music und den Orchestern von John Eliot Gardiner spielt, verkauft eines seiner historischen Instrumente, um den Musikern eine Gage für die Arbeitstage zu zahlen. Ende 1989 erscheint Harmos  auf CD und 1990 Double Trouble .

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